Heute Sitzung des Gläubigerausschusses Metro reicht offenbar Angebot für Karstadt ein

Hamburg (RPO). Ein Jahr nach dem Insolvenzantrag von Karstadt könnte die Warenhauskette doch noch an Metro fallen. Der Düsseldorfer Handelskonzern wird nach Medieninformationen aus Unternehmens- und Gläubigerkreisen seinen Plan einer Auffanglösung für etwa die Hälfte der Karstadt-Häuser am Montag im Gläubigerausschuss einreichen.

Heute Sitzung des Gläubigerausschusses: Metro reicht offenbar Angebot für Karstadt ein
Foto: AP, AP

Das Vorhaben sei mit Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg abgestimmt, habe es in den Kreisen geheißen, berichtet die "Financial Times Deutschland". Damit reagiere Görg darauf, so die Zeitung, dass der von ihm seit Monaten vorangetriebene Komplettverkauf von Karstadt platzen könnte.

Metro will der Zeitung zufolge 45 bis 60 größere der bundesweit 120 Karstadt-Filialen übernehmen und unter Kaufhof-Regie weiterbetreiben. Zudem würde Metro auch die 27 Karstadt-Sporthäuser erwerben. Von den 25.000 Mitarbeitern sollten nach Metros Plan zumindest 18.000 ihre Arbeitsplätze behalten.

Die Betriebsräte von Karstadt und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gehen derweil am Montag ohne Festlegung auf einen Käufer in die Sitzung des Gläubigerausschusses. Die beiden Vertreter der Arbeitnehmer würden die Modifizierung der bestehenden Angebote bis zum Schluss für möglich halten und wollten erst nach Vorlage und Bewertung dieser eine endgültige Entscheidung treffen, sagte Verdi-Sprecherin Cornelia Haß der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires. Verdi und die Betriebsräte haben jeweils eine Stimme.

Die Betriebsräte hatten sich Sonntag erneut getroffen und die vorliegenden Angebote diskutiert. Am Montag will der Gläubigerausschuss in Essen eine Entscheidung darüber treffen, mit welchem der Bewerber der Kaufvertrag unterzeichnet werden soll.

Vollständige Angebote gibt es von der Beteiligungsgesellschaft Triton, dem Berliner Investor Nicolas Berggruen und dem Immobilienkonsortium Highstreet. Ein unvollständiges Angebot liegt von dem russischen Investor Artur Pachomow vor.

(DDP/das)
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