Warnstreik-Auftakt in Düsseldorf Metaller legen für eine Stunde Arbeit nieder

Düsseldorf · Die Warnstreikwelle rollt: In der Metall- und Elektroindustrie in NRW wird es nach dem Ende der Friedenspflicht ernst. Am frühen Morgen machten Arbeiter im Düsseldorfer Daimler-Werk den Auftakt. Noch in vier weiteren Städten sind im Laufe des Tages Aktionen geplant.

 Im Düsseldorfer Daimler-Werk haben sich Hunderte Arbeiter zum Auftakt des Warnstreiks versammelt.

Im Düsseldorfer Daimler-Werk haben sich Hunderte Arbeiter zum Auftakt des Warnstreiks versammelt.

Foto: dpa, Caroline Seidel

Im Düsseldorfer Daimler-Werk haben am Mittwochmorgen etwa 800 Arbeiter der Frühschicht für eine Stunde ihre Arbeit niedergelegt. Mit dem Warnstreik und weiteren Aktionen am Mittwoch und in den kommenden Tagen will die Gewerkschaft IG Metall Druck bei den laufenden Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie machen. Sie fordert für die rund 700.000 Beschäftigten der Branche in Nordrhein-Westfalen 6,5 Prozent mehr Lohn, eine unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und mehr Mitbestimmung der Betriebsräte bei der Leiharbeit.

Bei einer Kundgebung am Mittwochmorgen sagte der IG-Metall-Bezirksleiter für NRW, Oliver Burkhard, laut einer Mitteilung: "Unsere Geduld ist zu Ende! (...) Wenn sich die Arbeitgeber nicht endlich in Bewegung setzen, dann sind die heute beginnenden Warnstreiks nur der Anfang. Wir sind bereit für Streit."

Am Mittwochvormittag sind noch eine Kundgebung und ein Sternmarsch in Lohmar geplant. Außerdem hat die Gewerkschaft Metaller in Betrieben in Königswinter, Bad Honnef und Eitorf aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Am Donnerstag soll in mehr als 100 Betrieben in NRW für bis zu vier Stunden die Arbeit ruhen. Betroffen davon sind unter anderem Siemens in Bocholt, Miele in Gütersloh, Deutz in Köln, AluNorf in Neuss und MAN Diesel und Turbo in Oberhausen.

Bei der vierten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber eine Anhebung der Gehälter von 3 Prozent angeboten, die übrigen Forderungen aber weitgehend abgelehnt. Die Warnstreiks in NRW sollen zunächst bis zum 9. Mai in allen Teilen des Landes stattfinden. Die Verhandlungen in NRW sollen am 11. Mai fortgesetzt werden.

(lnw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort