Jedes dritte Unternehmen schreibt rote Zahlen Metall- und Elektroindustrie 2009 eingebrochen

Deidesheim (RPO). Im vergangenen Jahr hat ein Drittel der Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie rote Zahlen geschrieben. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts vom Mai 2010 hervor, die am Freitag vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall vorgestellt wurde.

 Die Erträge der Metall- und Elektroindustrie sind 2009 eingebrochen.

Die Erträge der Metall- und Elektroindustrie sind 2009 eingebrochen.

Foto: AP, AP

Demnach sank die Umsatzrendite nach Steuern im vergangenen Jahr auf 0,6 Prozent. 2007 hatte die Metall- und Elektroindustrie noch eine Rendite von 4,8 Prozent und 2008 von 2,6 Prozent erwirtschaftet.

Gesamtmetall-Chefvolkswirt Michael Stahl betonte, dass der Verband das vergangene Jahr besser bewältigt habe als ursprünglich angenommen. "Wir sind noch einmal knapp an der Verlustzone vorbeigeschrammt", erklärte er. Für eine Entwarnung sei es allerdings viel zu früh. So sei die Zahl der Insolvenzen im ersten Quartal 2010 noch einmal um ein Drittel gestiegen, nach fast 70 Prozent mehr Pleiten im vergangenen Jahr.

"Die Krise ist noch lange nicht überwunden", mahnte Stahl. Der Auftragseingang müsse noch 18 Prozent, die Produktion sogar noch 22 Prozent aufholen, bis wieder das Vorkrisenniveau erreicht sei. Die zuversichtlichen Geschäftserwartungen für 2010 nährten die Hoffnung, dass sich die bisherige Konjunkturbelebung fortsetzen könne. "Wenn die Frühindikatoren nicht trügen, könnte sich auch der Personalabbau verlangsamen und in der zweiten Jahreshälfte vielleicht sogar zum Stillstand kommen", betonte er.

Arbeitsplatzabbau wegen Unterauslastung

Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Ulrich Brocker erklärte, dass die Produktion des vergangenen Jahres auch mit 940.000 Mitarbeitern weniger erreichbar gewesen sei, tatsächlich seien aber nur 125.000 Stellen abgebaut worden. Trotz drastischer Unterauslastung und der damit verbundenen hohen Kosten seien 815.000 Mitarbeiter über das erste Krisenjahr gerettet worden.

Ende 2009 beschäftigte die Metall- und Elektroindustrie eigenen Angaben zufolge rund 3,5 Millionen Mitarbeiter in 23.600 Unternehmen. Davon sind 6300 Betriebe mit mehr als zwei Millionen Mitarbeitern unter dem Dach von Gesamtmetall organisiert.

(apd/jre)
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