Chat für Unternehmen Messenger Slack ist jetzt mehr als 5 Milliarden Dollar wert

Chatten statt Mails: der Business-Messenger Slack wird mittlerweile auch in Deutschland von vielen Unternehmen eingesetzt. Nach einer neuen Finanzierungsrunde ist Slack jetzt mit 5,1 Milliarden Dollar bewertet. Das Unternehmen will mit dem Geld expandieren – und Microsoft in Bedrängnis bringen.

Chatten statt Mails: der Business-Messenger Slack wird mittlerweile auch in Deutschland von vielen Unternehmen eingesetzt. Nach einer neuen Finanzierungsrunde ist Slack jetzt mit 5,1 Milliarden Dollar bewertet. Das Unternehmen will mit dem Geld expandieren — und Microsoft in Bedrängnis bringen.

Im Kampf um die Hoheit der geschäftlichen Messengerdienste holt sich Slack finanzielle Unterstützung: Das US-Startup sammelt in einer neuen Finanzierungsrunde eine Viertelmilliarde US-Dollar ein. Damit steigt die Bewertung des Kommunikationsdienstes auf 5,1 Milliarden Dollar. Angeführt wird das Investment vom japanischen Telekommunikationsunternehmen Softbank, das auch an Uber und Wework beteiligt ist.

Interessant: Slack habe sich das Kapital geholt, obwohl es noch nicht das Geld aus den vergangenen beiden Finanzierungsrunden angefasst habe, sagte CEO Stewart Butterfield gegenüber der Financial Times (FT). Dem Unternehmen ging es offenbar nicht allein ums Geld, sondern um einen strategischen Investor: Softbank habe in Japan eine große Glaubwürdigkeit, so Butterfield. Das Land ist bereits der drittgrößte Markt des Collaboration-Tools, 2018 soll es eine japanische Version geben.

Dass Slack mit der Runde seine Kriegskasse für den Kampf gegen andere geschäftliche Messenger wie Microsoft Teams oder Facebooks Workplace füllt, dürfte aber ein netter Nebeneffekt sein. Gerade Microsoft setzt Slack unter Druck: Vergangene Woche rollte das Unternehmen eine Funktion aus, mit der auch Externe zu unternehmensinternen Gruppenchats hinzugefügt werden können. Slack zog kurz darauf mit einer ähnlichen Funktion nach.

Butterfield zeigt sich trotzdem unbeeindruckt von den Wettbewerbern: Slack habe mindestens ein Jahr, bevor Microsoft wirklich konkurrenzfähig sei, so der Geschäftsführer gegenüber der FT. Er ist sich aber bewusst, dass der Softwarekonzern über genügend Mittel verfügt, um Teams noch stärker voranzutreiben.

Mit der Finanzierung ist Slack für den weiteren Kampf gerüstet. Allerdings schreibt Techcrunch nicht zu unrecht, dass das Unternehmen schon mit höheren Finanzierungsrunden in Verbindung gebracht wurde. Gerüchte im Juli sprachen von einem 500-Millionen-Euro-Investment zu einer Bewertung von neun Milliarden Dollar — angeblich soll Amazon Interesse gezeigt haben. Microsoft soll gar eine Übernahme zu einer Bewertung von acht Milliarden Dollar in Erwägung gezogen haben.

Slack hat nach eigenen Angaben mehr als sechs Millionen tägliche Nutzer. Vergangene Woche verkündete das Unternehmen, dass es erstmals 200 Millionen Dollar an wiederkehrenden Einnahmen erzielt habe. Das Wachstum steigt nach Angaben von Butterfield von Jahr zu Jahr um mehr als 100 Prozent.

Dieser Artikel ist zuerst bei unserem Partner t3n erschienen. Weitere Artikel des Digital-Magazins finden Sie auf t3n.de.

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