Familienministerin Schwesig Firmen sollen Mindestgehalt in Stellenanzeigen angeben

Hamburg · Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) setzt sich dafür ein, dass Firmen künftig schon in der Stellenanzeige ein Mindestgehalt angeben müssen, das als Verhandlungsgrundlage gilt.

 Familienministerin Manuela Schwesig will dafür Sorgen, dass Frauen für denselben Job gleich gut bezahlt werden.

Familienministerin Manuela Schwesig will dafür Sorgen, dass Frauen für denselben Job gleich gut bezahlt werden.

Foto: dpa, bvj hpl

Das geht aus einem Referentenentwurf des Bundesfamilienministeriums hervor, wie der "Spiegel" am Samstag berichtete. Eine Sprecherin des Ministeriums bestätigte die Darstellung auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.

Bei dem Entwurf geht es demnach um das geplante Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern. Informationen über die finanziellen Vorstellungen des potenziellen Arbeitgebers sollten Frauen dabei helfen, in Gehaltsgesprächen besser zu verhandeln.

In einer Stellenausschreibung solle das Entgelt mitgeteilt werden, "das als Mindestgrundlage für die Vertragsverhandlungen dienen soll", zitierte der "Spiegel" aus dem Entwurf. Ist ein Arbeitgeber bereit, mehr zu bezahlen, "hat er diese Bereitschaft in der Ausschreibung anzugeben".

Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) hat angekündigt, noch in diesem Jahr ein Entgeltgleichheitsgesetz auf den Weg zu bringen. Laut Statistischem Bundesamt liegt der Bruttostundenverdienst von Frauen im Querschnitt durch alle Berufe und Qualifikationen um 22 Prozent unterhalb des Verdienstes von Männern.

Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass Frauen viel öfter in Teilzeit arbeiten als Männer und häufiger Jobs in schlechter bezahlten Branchen haben, etwa in der Pflege oder der Kinderbetreuung. Werden diese Faktoren heraus gerechnet, verdienen Frauen im Schnitt aber immer noch weniger als Männer.

(jco/AFP)
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