Auftragseingänge mehren sich MAN-Chef sieht leichte Erholung am Lkw-Markt

Berlin (RPO). Georg Pachta-Reyhofen, der neue Chef des Nutzfahrzeugherstellers MAN, sieht am Lkw-Markt eine leichte Erholung. "Unsere Auftragseingänge entwickeln sich von Monat zu Monat besser", sagte der MAN-Chef gegenüber einer Zeitung. Das laufende Jahr bleibe aber schwierig, "2011 wird sicherlich erfreulicher".

Allerdings werde es noch dauern, bis man das Niveau von 2008 wieder erreiche, sagte Pachta-Reyhofen der "Welt am Sonntag". Er denke deshalb für die deutschen Standorte über eine Arbeitszeitverkürzung nach. "Für die Zeit nach der Kurzarbeit müssen wir versuchen, ähnlich flexible Modelle selbst zu entwickeln", sagte er.

Darüber werde man im Sommer mit den Arbeitnehmervertretern sprechen. "Möglicherweise wird man über eine Arbeitszeitabsenkung, auch mit Komponenten wie teilweiser Lohnanpassung, nachdenken müssen", kündigte er an. Dabei seien neue Modelle gefragt. "Man könnte zum Beispiel vereinbaren, dass das Unternehmen das gesparte Geld in besseren Zeiten zurückzahlt."

Pachta-Reyhofen kann sich eine Zusammenarbeit mit dem schwedischen Konkurrenten Scania vorstellen. "Bei vielen Komponenten, Achsen und Getriebe zum Beispiel, ginge das sicherlich", sagte er der Zeitung. "Wichtig ist nur, dass man die Marken nicht verwässert. Wir wollen keine Einheitsfahrzeuge", warnte er. Über eine Lkw-Allianz zwischen MAN und Scania wird seit langem spekuliert. Der Autobauer Volkswagen ist bei beiden Konzernen Großaktionär.

Für MAN kündigte Pachta-Reyhofen eine neue Produktstrategie an. "Langfristig werden wir ein Baukastensystem schaffen: Wir stellen weltweit verschiedene Komponenten her, Motoren, Achsen, Fahrerhäuser. Und die können wir dann zu immer neuen Fahrzeugen für die unterschiedlichen Märkte kombinieren." Durch dieses Konzept ließen sich hohe Kosteneinsparungen erzielen, sagte Pachta-Reyhofen.

(DDP/jre)
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