Airline bringt Schlichtung ins Spiel Lufthansa macht Piloten kein neues Angebot

Frankfurt/Main · Trotz des harten Streiks will die Lufthansa den Piloten zur Zeit kein neues Verhandlungsangebot unterbreiten.

Pilotenstreik 2014: Stille am Flughafen Düsseldorf
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Pilotenstreik 2014: Stille am Flughafen Düsseldorf

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Foto: ap

"Wir fordern Cockpit auf, ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch zurückzukehren", sagte Kay Kratky, Vorstand der Lufthansa Passage, am Freitag in Frankfurt am Main. Auch eine Schlichtung könne letztlich ein probates Mittel sein.

Bei einer Schlichtung würde ein neutraler Vermittler eingesetzt, der dann der Lufthansa und den Piloten einen Kompromiss vorschlagen würde. Die Pilotenvereinigung Cockpit hatte mehrmals betont, nur bei einem verbesserten Angebot der Lufthansa überhaupt an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Streitpunkt ist die sogenannte Übergangsversorgung, die es den Piloten bislang erlaubt, ab 55 in einen bezahlten Frühruhestand zu gehen.

Die Folgen des Streiks bezeichnete die Lufthansa als "verheerend". So koste der dreitägige Arbeitsausstand der Piloten die Lufthansa rund 35 bis 75 Millionen Euro, sagte Kratky. Mit der Annullierung von 3800 Flügen habe die Airline die Situation aber sehr früh richtig eingeschätzt.

Bereits am Freitagabend beginnt die Lufthansa den Normalbetrieb wieder anzufahren. Die erste Maschine des regulären Flugplans werde noch am gleichen Tag in Singapur abheben. Bereits am Samstag werden an den deutschen Flughäfen die Nordamerika-Flüge erwartet. Nur rund 40 Flüge sollen am Samstag noch ausfallen. Auch die Lufthansa-Tochter Germanwings will ab Samstag wieder regulär 252 Verbindungen fliegen.

Die Meinung der Deutschen über den Pilotenstreik ist geteilt. Dem ARD-Deutschlandtrend zufolge haben 55 Prozent der Befragten Verständnis für die Lufthansa-Piloten. 42 Prozent sahen den Streik skeptisch. Rund zwei Drittel der Deutschen fordern aber weiterhin, dass auch kleine Gewerkschaften Löhne aushandeln und zum Streik aufrufen können. 29 Prozent wollen dies der jeweils größten Gewerkschaft überlassen. Für den Deutschlandtrend wurden laut ARD von Montag bis Mittwoch 1006 Bundesbürger repräsentativ befragt.

(AFP)
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