Flugbegleiter-Streik beendet Lufthansa-Flugbetrieb weitgehend normalisiert

Frankfurt/Main · Einen Tag nach dem heftigsten Streik in der Geschichte der Lufthansa läuft der Flugbetrieb der größten deutschen Airline wieder planmäßig. "Es ist Routine für einen Samstag", sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft am Samstag in Frankfurt.

Diese Rechte haben Reisende bei einem Flugbegleiter-Streik
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Foto: dapd, Mario Vedder

Bereits am Donnerstag seien etwa in Frankfurt vorsorglich 20 Flüge für den Samstag gestrichen worden, was zusätzlich Luft geschaffen habe. Die Airline rechnet auch an ihrem zweiten wichtigen Drehkreuz in München nicht mehr mit Problemen.

In Frankfurt hätten in der Nacht auf Samstag keine Passagiere in den Terminals übernachten müssen, sagte der Sprecher. In Hotels seien einige hundert Hotelbetten organisiert worden. Dort seien Passagiere untergebracht worden, deren Flüge sich auf Samstagvormittag verspätet hätten. Dabei habe es sich vor allem um interkontinentale Flüge gehandelt. "Diese Passagiere sind mittlerweile alle wieder weg", sagte der Sprecher.

Der eintägige Ausstand der Flugbegleiter war in der Nacht auf Samstag um Mitternacht beendet worden. Zuvor hatte die Lufthansa weit mehr als die Hälfte ihrer Flüge streichen müssen, mehr als 100.000 Reisende waren von dem Ausstand betroffen.

Weitere Streiks müssen die Fluggesellschaft und ihre Passagiere vorerst nicht fürchten. Denn die Flugbegleitergewerkschaft Ufo und die Lufthansa einigten sich am Freitag auf eine Schlichtung. Bis zum 12. September soll eine Vereinbarung über das Vorgehen in der Schlichtung vorliegen, sagte der Lufthansa-Sprecher. Bis dahin hätten beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Bis Ende kommender Woche will man sich auch auf einen Schlichter verständigt haben.

Ufo-Chef Nicoley Baublies drohte der Lufthansa einem Bericht des "Focus" zufolge indes mit einem langen Streik, sollte die Schlichtung keine Lösung bringen. "Wir haben 20 Jahre Mitgliedsbeiträge angespart", sagte er dem Nachrichtenmagazin. Insofern könne die Ufo den Arbeitskampf "sehr lange" durchhalten. Er forderte die Airline auf, die von der Gewerkschaft vorgelegten Vorschläge für Einsparungen zu prüfen. Mit diesen könne die Lufthansa acht Prozent oder 72 Millionen Euro Personalkosten jährlich einsparen. Darauf sollte der Vorstand eingehen, sagte er.

(AFP)
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