Kabinenpersonal betroffen Lufthansa droht offenbar wieder mit Stellenabbau

Frankfurt/Main · Die Lufthansa hat nach Darstellung der Gewerkschaft Ufo in den Tarifverhandlungen für die Flugbegleiter mit einem bislang nicht bekannten Stellenabbau gedroht. "Angeblich gibt es bei der Lufthansa wegen nicht erreichter Wachstumsziele bereits jetzt zu viele Leute", sagte Gewerkschaftschef Nicoley Baublies am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Frankfurt.

Diese Rechte haben Reisende bei einem Flugbegleiter-Streik
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Foto: dapd, Mario Vedder

Gemeinsam mit dem Vorgehen beim Ausbau der Billigfluglinie Germanwings ergebe sich damit "ein ganz neues Erpressungspotenzial", das die laufende Schlichtung für die rund 18.000 Lufthansa-Flugbegleiter in Frage stelle, meinte der Gewerkschafter.
Die Unternehmensführung um Chef Christoph Franz suche offenbar die Konfrontation mit der Belegschaft in der Kabine wie auch am Boden.

Ufo hatte vor wenigen Wochen den ersten Flugbegleiter-Streik in der Lufthansa-Geschichte gestartet, bei dem mehr als 1000 Flüge ausfielen. Nun habe sich die Geschäftsgrundlage massiv geändert, sagte Baublies. Ob die Schlichtung unter Leitung des Wirtschaftsexperten Bert Rürup wie geplant an diesem Wochenende weitergehen könne, sei offen.

Es müsse Ufo nun vorrangig darum gehen, Entlassungen zu verhindern und Nachteile zu vermeiden für die Kollegen, die in die Billigtochter abgeschoben werden sollten. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass rund 1200 Flugbegleiter der Lufthansa für das neue Direktflugangebot in die mit schlechteren Tarifbedingungen ausgestattete Germanwings wechseln müssten. Die Lufthansa hat allerdings versprochen, dass niemand persönliche Nachteile zu erwarten habe. Einzelheiten zu Geramnwings sollten am Donnerstag in Frankfurt vorgestellt werden.

(dpa)
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