Konkurrent Lufthansa mit Rekordergebnis LTU-Übernahme drückt Air-Berlin-Gewinn

Berlin (RPO). Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin hat aufgrund der Probleme im Rahmen der Übernahme des Ferienfliegers LTU deutliche Umsatzeinbußen verzeichnet. Weil die Integration der LTU langsamer erfolgte als ursprünglich geplant, fiel der Gewinn im Jahr 2007 auf elf Millionen Euro. Das teilte Air Berlin am Mittwoch mit.

Der Air-Berlin-Deal
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Foto: ddp

Im Vorjahr hatte Air Berlin noch ein Rekordergebnis von rund 50 Millionen Euro verbucht. Konkurrent Lufthansa bestätigte dagegen einen Rekordgewinn von 1,7 Milliarden Euro, zu dem auch der Verkauf des 50-Prozent-Anteils am Reisekonzern Thomas Cook beigetragen hatte.

Zwar konnte Air Berlin den Umsatz von 1,58 Milliarden Euro im Jahr 2006 auf 2,54 Milliarden Euro steigern. Die Verzögerungen und technischen Probleme beim Zusammenschluss von Air Berlin und LTU belasteten das Konzernergebnis aber in zweistelliger Millionenhöhe. Unternehmenschef Joachim Hunold zeigte sich für das Jahr 2008 dennoch optimistisch. Zwar entspreche das vorläufige Ergebnis für 2007 nicht den Erwartungen, die akutelle Auslastung der Flugzeuge und die Buchungslage seien aber erfreulich, erklärte Hunold in Berlin. Die genauen Ergebnisse muss Air Berlin am 31. März bekannt geben.

Die größte deutsche Fluggesellschaft Lufthansa konnte ihren Gewinn mit 1,7 Milliarden Euro im Jahr 2007 mehr als verdoppeln, wie der Konzern bestätigte, der die zentralen Zahlen jüngst schon vorab veröffentlicht hatte. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern rund 803 Millionen Euro verdient. Der Umsatz stieg von 19,8 auf 22,4 Milliarden Euro. Der Verkauf der Anteile an Thomas Cook an den Arcandor-Konzern brachte der Lufthansa rund 503 Millionen Euro ein.

Zudem übertraf das Ergebnis der Lufthansa-Tochter Swiss, die seit Juli des vergangenen Jahres vollständig in die Bilanz des Konzerns einbezogen ist, die Erwartungen des Konzerns. Konzernchef Wolfgang Mayrhuber sagte am Mittwoch in Frankfurt, der Gipfel sei noch nicht erreicht. Auch im kommenden Jahr will die Lufthansa weiter wachsen und investiert deshalb kräftig in ihre Flotte.

Im vergangenen Jahr hat die Lufthansa rund 1,1 Milliarden Euro für neue Flugzeuge ausgeben und darin rund sechs Prozent mehr Passagiere befördert als noch 2006. Für 2008 hat die Lufthansa bereits 175 neue Flugzeuge bestellt und will insgesamt rund 2,3 Milliarden Euro investieren. Zu Spekulationen über ein mögliches Interesse am Kauf anderer Airlines äußerte sich Mayrhofer nicht.

Im Jahr 2008 will die Lufthansa ihre Stellung auch im Bereich der Billigflüge weiter stärken. Zuletzt hatte die Airline mit dem deutsch-britischen Touristikkonzern TUI Travel über die Gründung einer gemeinsamen Billig-Airline verhandelt. In der neuen Gesellschaft sollen die bisherigen Airlines von TUI, die unter der Marke TUIfly operieren, sowie der Lufthansa-Billigflieger Germanwings und die Regionalfluglinie Eurowings zusammengefasst werden. Wann das Projekt starten soll, sagte Mayrhofer allerdings nicht.

(afp2)
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