Urabstimmung beim Billigflieger LTU droht Streik in den Ferien
Düsseldorf (RP). Fluggäste des Billigfliegers Air Berlin müssen sich auf Streiks in der Ferienzeit einstellen. Bei einer Urabstimmung der Flugbegleiter der Air-Berlin-Tochter LTU haben sich gestern 96,1 Prozent der Beschäftigten für einen Streik ausgesprochen, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte.
Damit habe die Belegschaft ein eindeutiges Votum abgegeben, sagte ein Sprecher und ergänzte: "Ein Streik ist jederzeit möglich." Eine "unmittelbare Entscheidung" sei jedoch noch nicht gefallen. Nächster konkreter Anlass für einen Arbeitskampf könnten schleppende Verhandlungen zwischen Verdi und Air Berlin sein, die ihre Gespräche morgen fortsetzen wollen.
Kernpunkt der Auseinandersetzung zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft ist die künftige Gestaltung der Einkommen der LTU-Beschäftigten unter dem Dach von Air Berlin, zu der LTU seit 2007 gehört. Daneben geht es um den Fortbestand bisheriger Regelungen zur Altersversorgung und zum Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2010. Bei der LTU sind rund 1500 Flugbegleiter beschäftigt.
Wie Verdi und Air Berlin mitteilten, hat die Airline zwar bereits ein Eckpunkte-Papier zur künftigen Gestaltung der Gehälter der LTU-Mitarbeiter unterzeichnet, in dem es unter anderem eine Verlängerung bisheriger Gehaltsstrukturen über 2012 hinaus geht. Dabei handle es sich aber nur um einen "ersten Schritt in die richtige Richtung", erklärte die Gewerkschaft. Von einer Einigung im Tarifstreit seien die Streitparteien "noch weit entfernt".
Ein weiterer Aspekt der Ausein-andersetzung ist eine Einigung auf eine Lohnerhöhung. Verdi fordert ein Plus von sechs Prozent. Die Arbeitgeber hatten bisher 3,6 Prozent für das gesamte Jahr 2009 geboten sowie einen Inflationsausgleich für 2010.
Zu möglichen Streiks sagte eine Air-Berlin-Sprecherin gestern, Notfallpläne lägen immer in der Schublade.
