Umsatz bei Glücksspielen steigt Lotto & Co: Vater Staat zieht den Hauptgewinn

Köln (rpo). Wer träumt gerade in trüben Zeiten nicht von einem Millionengewinn, Traumhaus oder monatlicher Rente? Kaum verwunderlich scheint da, dass der jährliche Gesamtumsatz der Glücksspiele von Jahr zu Jahr steigt. Den größten Gewinn macht dabei allerdings der Staat. Allein im vergangenen Jahr kassierte er 4,7 Milliarden Euro.

Von 1993 bis 2002 kletterte allein der Gesamtumsatz des deutschen Lotto- und Totoblocks nach einem Bericht des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) von Dienstag um 43 Prozent auf gut 8,3 Milliarden Euro. Das "klassische" Mittwochs- und Samstagslotto vereinte dabei zuletzt mit 5,3 Milliarden Euro fast 64 Prozent der Spieleinsätze auf sich.

Als Gewinn wird von dem eingesammelten Geld rund die Hälfte wieder an die Mitspieler ausgeschüttet. Das große Los zieht aber Woche für Woche Vater Staat. Für das vergangene Jahr rechnete der Fiskus laut IW-Übersicht mit Einnahmen von 4,7 Milliarden Euro, fast 50 Prozent mehr als 1993. Allein in Nordrhein-Westfalen beliefen sich die für 2003 erwarteten Einkünfte auf gut eine Milliarde Euro. In Bayern und Baden-Württemberg dürfte die öffentliche Hand jeweils knapp 799 Millionen Euro kassiert haben.

Dieser Geldsegen wird besonders in Zeiten knapper Kassen gern kassiert, weil damit zum Teil auch soziale, kulturelle und Sporteinrichtungen finanziert werden. Dabei soll es nach dem Willen der Ministerpräsidenten der Länder auch bleiben. Eigentlich hätte sich der Staat nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs künftig stärker aus dem Glücksspielgeschäft heraushalten sollen oder aber den Markt für andere Anbieter öffnen müssen. Stattdessen sieht der im November 2003 von den Ministerpräsidenten geschlossene neue Staatsvertrag zum Lotteriewesen vor, dass private Gewinnzwecke verboten bleiben, während öffentliche Einnahmen ausdrücklich erzielt werden sollen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort