US-Zeitung Milliardär kauft die "Los Angeles Times"

Los Angeles · Patrick Soon-Shiong soll einer der reichsten Einwohner von Los Angeles sein. Jetzt kauft der Milliardär für 500 Millionen US-Dollar die "Los Angeles Times" und weitere Zeitungen.

 Das Gebäude der Los Angeles Times.

Das Gebäude der Los Angeles Times.

Foto: afp, DM

Das US-Medienhaus Tronc trennt sich von dem Traditionsblatt "Los Angeles Times" und anderen zur California News Group gehörenden Titeln wie der "San Diego Tribune". Der Biotech-Milliardär Patrick Soon-Shiong kauft das Zeitungsportfolio mit seiner Investmentfirma Nant Capital für 500 Millionen Dollar (umgerechnet rund 407 Millionen Euro). Das teilte Tronc am Mittwoch in Chicago mit.

Soon-Shiong, der schon seit 2016 Großaktionär des Verlags war, soll zudem Pensionsverpflichtungen im Wert von 90 Millionen Dollar übernehmen. Der gebürtige Südafrikaner ist auch am Basketballteam Los Angeles Lakers beteiligt. Sein von "Forbes" zuletzt auf 7,8 Milliarden Dollar geschätztes Vermögen hatte der 65-Jährige vor allem mit dem Verkauf zweier von ihm gegründeter Pharmafirmen gemacht.

Um Tronc und seine Blätter hatte es schon in den vergangenen Jahren immer wieder mal Übernahmespekulationen gegeben. 2016 etwa wollte der Rivale Gannett ("USA Today") die damals noch als Tribune Publishing firmierenden Verlagsgesellschaft schlucken. Wie die gesamte Zeitungsbranche kämpfen die "Los Angeles Times" und Co. mit Anzeigenschwund, weil die Leser ins Internet abwandern.

Nach dem Verkauf der Blätter, der im zweiten Quartal 2018 abgeschlossen werden soll, will Tronc die verbleibenden Titel wie "Chicago Tribune", "New York Daily News", "Orlando Sentinel" oder "Baltimore Sun" mit einer neuen Digitalstrategie auf Kurs bringen. Bei Anlegern kam der Deal mit Soon-Shiong sehr gut an, die Tronc-Aktie legte zeitweise um rund ein Viertel zu.

Auf ihrer Webseite beschreibt die "Los Angeles Times" ihren neuen Besitzer als Milliardär aus Los Angeles mit "großen Ideen". Sie zitiert ihn mit den Worten: "Wir brauchen Zeitungen. Wir brauchen diese intellektuelle Integrität. Wir brauchen Autoren und Redakteure, die ihre Arbeit mit Leidenschaft machen."

(wer)
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