Düsseldorfer Mittelstandsbank Lone Star startet angeblich vierten Anlauf zum Verkauf der IKB

Frankfurt · Der US-Finanzinvestor Lone Star nimmt Insidern zufolge einen vierten Anlauf zum Verkauf der Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB. Lone Star hat demnach die Investmentbank Citi beauftragt, einen Verkaufsprozess vorzubereiten. Das sagten vier mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Zuletzt hatte der Finanzinvestor 2015 einen Versuch abgebrochen, das Institut loszuschlagen, das er 2008 mitten in der Finanzkrise für 137 Millionen Euro erworben hatte.

Lone Star startet angeblich vierten Anlauf zum Verkauf der IKB
Foto: dapd, dapd

Im Herbst 2014 hatte die Bank den Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) nur mit Mühe bestanden. Lone Star hatte die IKB im vergangenen Jahr von der Börse genommen. In den ersten sechs Monaten 2016/17 (Ende September) halbierte sich der Gewinn auf 10,1 Millionen Euro. Zuletzt kam die IKB noch auf eine Bilanzsumme von 18 Milliarden Euro. Lone Star, Citi und die IKB äußerten sich nicht zu den Informationen.

Die Bank geriet 2007 als erstes deutsches Kreditinstitut mit verlustreichen Investments mit Hypothekenpapieren in den USA in den Strudel der Finanzkrise. Ihr Großaktionär war damals die staatliche KfW. Zwölf Milliarden Euro an Garantien vom Staat sicherten der IKB das Überleben, die letzten zahlte sie 2012 zurück. Angesichts der fehlgeschlagenen Verkaufsversuche könnte Citi zunächst ausgewählte Investoren ansprechen, die sich bereits in der Vergangenheit für die IKB interessiert hatten, sagte einer der Insider. Beim jüngsten Anlauf 2014 waren unter anderem die französischen Großbanken BNP Paribas und SocGen sowie die niederländische Rabobank als mögliche Käufer gehandelt worden. Eine Bewertung auf Basis des Buchwerts von einer Milliarde Euro sei wegen der komplexen Kapitalstrukturen aber schwierig, sagte der Insider.

(felt/REU)
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