Telekom bietet drei Ausbaustufen für Lkw-Maut an Lkw-Maut: Telekom bietet Light-Variante

Hamburg/Bonn (rpo). Kommt im nächsten Jahr eine Lkw-Maut-Light? Laut eines Medienbrichtes hat die Deutsche Telekom, Mitgesellschafterin des Mautkonsortiums Toll Collect, Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe offenbar drei Ausbaustufen für das System angeboten. Stolpe solle nun auswählen.

Aus diesen drei Möglichkeiten solle Stolpe auswählen, berichtete die „Financial Times Deutschland“ (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf Unternehmenskreise. Eine technisch abgespeckte Variante könnte im dritten Quartal 2004 in Betrieb gehen, heißt es demnach in einem Brief des Telekom-Vorstands Josef Brauner im Namen des gesamten Maut-Konsortiums an Stolpe. Die normale Version könnte im vierten Quartal starten. Eine noch aufwändigere Variante bräuchte Zeit bis zum ersten Quartal 2005. Ein Telekom-Sprecher in Bonn lehnte am Dienstag eine Stellungnahme ab.

Die Deutsche Telekom lehnt Schadenersatzzahlungen an den Bund im Zusammenhang mit dem wiederholt verschobenen Start der der Lkw-Maut weiter ab. Für die mindestens einjährige Verzögerung bei der Maut-Einführung werde die Telekom keine Zahlungen an den Bund leisten, die über die vertraglich vereinbarte Summe hinausgingen, sagte ein Sprecher des Bonner Konzerns am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur vwd. Vereinbart ist eine Strafe von 7,5 Millionen Euro pro Monat, die sich ab März 2004 auf 15,0 Millionen Euro erhöht.

Toll-Collect-Sprecher Rainer Knubben bestritt gegenüber der „FTD“, dass es einen Streit zwischen den Gesellschaftern Telekom und DaimlerChrysler gebe. Die Telekom habe den Brief allein aus Zeitgründen nicht mehr mit den anderen Unternehmen abstimmen können, weil das Schreiben am 23. Dezember verschickt worden sei. „Wir stehen hinter dem Brief“, betonte Knubben.

Kritik: Stolpe sei Aufgabe nicht gewachsen

Unterdessen warf der stellvertretende Unionsfraktionschef Klaus Lippold (CDU) Stolpe vor, seinen Aufgaben nicht gewachsen zu sein. Im ARD-Morgenmagazin forderte der CDU-Verkehrspolitiker den Rücktritt des Ministers: Es sei eine „ungeheure Schlamperei“, dass der Bund auf die massiven Verzögerungen bei der Lkw-Abgabe und die resultierenden Einnahmeausfälle nur mit „lächerlichen Vertragsstrafen“ reagieren könne.

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