Belegschaft soll Autobauer retten Linke-Politikerin für Opel-Verstaatlichung

Düsseldorf · Die Spitzenkandidaten der Linkspartei in NRW, Katharina Schwabedissen, hat sich in einem Interview für die Verstaatlichung des Autobauers Opel ausgesprochen. Der Rüsselsheimer Konzern hatte jüngst erneut mit Absatzeinbrüchen zu kämpfen.

 Linke-Politikerin Katharina Schwabedissen ist für eine Verstaatlichung von Opel.

Linke-Politikerin Katharina Schwabedissen ist für eine Verstaatlichung von Opel.

Foto: Gerhard Voogt

In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung sagte Linke-Politikerin Schwabedissen, sie wolle Opel vergesellschaften. Lege man die Geschäfte in die Hand der Belegschaft, werde sinnvoller produziert.

Nach dem jüngsten Absatzeinbruch bei Opel haben die Opel-Händler vom Management konkrete Aussagen zur Zukunft des Autobauers verlangt. "Die Händler erwarten, dass Opel Klarheit schafft, wohin die Reise geht", sagte der Sprecher des Verbandes Deutscher Opel- und Chevrolet-Händler, Thomas Bieling, der "Allgemeinen Zeitung" (Mainz). "Bei aller Härte möglicherweise notwendiger Restrukturierungsmaßnahmen muss aufgezeigt werden, mit welchen Mitteln man das Volumen halten oder ausbauen will."

Sollten diese Signale nicht kommen, werde jeder Händler sein Geschäftsmodell überdenken müssen. Dies wiederum könne bedeuten, dass Filialen geschlossen, neue Marken ins Sortiment aufgenommen oder andere ausgebaut werden. Bieling machte deutlich, dass die Händler Vertrauen zum aktuellen Opel-Management hätten, aber ungeduldig seien. Zudem mahnte er an, dass das Management in der Öffentlichkeit ein klares und überzeugendes Bild vermitteln müsse.

Der defizitäre Autobauer Opel hatte den Start ins Frühjahr auf seinem Heimatmarkt verpatzt. Die Zahl der Opel-Neuzulassungen sank im März im Vergleich zum Vorjahr um 12,3 Prozent auf 23.695 Autos. Die Marke mit dem Blitz verlor damit gegen den Trend im Markt.

Die Europatochter des US-Autobauers General Motors (GM) steckt auch nach ihrer umfassenden Sanierung weiter tief in der Verlustzone und steht vor der nächsten Schrumpfkur. Die Rüsselsheimer leiden unter der Nachfrageflaute in Europa, ihrem einzigen bedeutenden Absatzmarkt. GM hindert Opel daran, im großen Stil auf boomende Auslandsmärkte vorzustoßen. Die Amerikaner fürchten, dass Opel anderen Konzernmarken Konkurrenz macht.

(jre/dpa/jre)
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