Weltweite Lieferengpässe So will US-Präsident Biden dem Weihnachtsmann helfen

Washington · Angesichts weltweiter Lieferengpässe haben US-Regierungsbeamte die Bürger vor leeren Regalen in der Vorweihnachtssaison gewarnt. Nun schaltet sich Biden ein - und verhandelt mit Einzelhandel, Logistik und Gewerkschaften.

 Container und Trucks im Hafen von Los Angeles in Kalifornien.

Container und Trucks im Hafen von Los Angeles in Kalifornien.

Foto: AFP/ROBYN BECK

US-Präsident Joe Biden will angesichts von weltweiten Lieferengpässen Abhilfe schaffen - der Hafen von Los Angeles soll nun etwa rund um die Uhr betrieben werden. „Traditionell sind unsere Häfen nur unter der Woche, von Montag bis Freitag, geöffnet und in der Regel nachts und an den Wochenenden geschlossen“, sagte Biden am Mittwoch. Nach Verhandlungen seiner Regierung mit Gewerkschaften, Betreibern und Spediteuren ändert sich dies nun. „Durch die Öffnung an sieben Tagen in der Woche, in der Nacht und an den Wochenenden wird der Hafen von Los Angeles mehr als 60 zusätzliche Stunden pro Woche geöffnet sein“, sagte Biden. Der Hafen von Long Beach, ebenfalls im US-Bundesstaat Kalifornien, arbeitet bereits im Dauerbetrieb.

Die beiden Häfen sind die größten Häfen der USA. Grund der Engpässe sind unter anderem Nachwirkungen der Corona-Krise. Die Lieferengpässe etwa wegen Staus an Häfen und fehlenden Containerkapazitäten machen sich zunehmend bemerkbar. Allein vor den Häfen in Los Angeles und Long Beach warten Schiffe mit rund 500.000 Containern auf die Erlaubnis einzulaufen.

Mit dem Dauerbetrieb der beiden Häfen soll der Rückstau abgebaut werden. „Ich weiß, dass Sie viel über sogenannte Lieferketten hören und wie schwierig es ist, eine Reihe von Dingen zu bekommen - vom Toaster über Turnschuhe bis hin zu Fahrrädern und Schlafzimmermöbeln“, sagte Biden. Er verstehe, dass dies vielen Menschen Sorge bereite.

Um das für Einzelhändler wichtige Vorweihnachtsgeschäft in diesem Jahr sicherzustellen, arbeitet die US-Regierung mit Hochdruck an Lösungen der globalen Versorgungsengpässe. Biden rief am Mittwoch die Chefs von Supermarktketten und Paketdiensten zusammen, um die sich verschärfende Situation zu beraten.

Danach hieß es, der US-Einzelhändler Walmart und die US-Paketdienste UPS und Fedex hätten zugesagt, ebenfalls außerhalb ihrer Hauptzeiten zu arbeiten, um die Waren zu entladen oder zu transportieren. „Die heute eingegangenen Verpflichtungen sind ein Zeichen für einen großen Fortschritt und dafür, dass die Waren von den Herstellern in die Geschäfte oder zu Ihnen nach Hause kommen“, sagte Biden.

"Wir arbeiten rund um die Uhr daran, mehr Waren schneller zu bewegen und unsere Lieferketten zu stärken", sagte Biden. Die Ausweitung von Arbeitszeiten und das Hochfahren der Kapazitäten an Häfen sei ein erster Schritt. Andere private Marktteilnehmer müssten nun nachziehen. "Es heißt nicht ohne Grund Lieferkette."

„Wir sind nicht die Post oder UPS oder Fedex, wir können nichts garantieren“, reagierte die Sprecherin des Weißen Haus, Jen Psaki, auf die Frage, ob zum Beispiel Weihnachtspakete rechtzeitig ankommen werden. „Was wir tun können, ist, alle der Regierung zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um Verzögerungen zu verringern und sicherzustellen, dass wir Engpässe im System beseitigen.“

(peng/dpa/Reuters)
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