Umweltschutz Lidl stoppt Plastiktüten-Verkauf im kommenden Jahr

Neckarsulm · Die Supermarktkette Rewe hat es vorgemacht - nun stoppt auch Lidl den Verkauf von Plastiktüten. Als erster Lebensmitteldiscounter will das Unternehmen nach eigenen Angaben im Frühjahr 2017 die umweltschädlichen Kunststofftüten aus dem Angebot nehmen.

Lidl nimmt 2017 Plastiktüten aus dem Angebot
Foto: dpa, Marijan Murat

Lidl will den Verkauf von Plastiktüten beenden. Diesen Schritt kündigte der Lebensmitteldiscounter aus Neckarsulm für das Frühjahr 2017 an. Die umweltschädlichen Kunststofftüten sollen komplett aus dem Angebot genommen werden, kündigte Wolf Tiedemann aus der Lidl-Geschäftsleitung an. So sollen jährlich mehr als hundert Millionen Kunststofftaschen eingespart werden. Dies entspreche rund 3500 Tonnen Plastik.

Zuvor hatten bereits die Supermarktkette Rewe und der Textil-Discounter KiK den Verzicht auf auf die umweltunfreundlichen Tragetaschen beschlossen. Die meisten anderen deutschen Einzelhändler sind aufgrund einer Selbstverpflichtung des Handelsverbandes Deutschland dazu übergegangen, für die Tüten Geld zu verlangen, um so den Verbrauch zu reduzieren.

Verbraucher plädieren für Verbot

Auch in den Lidl-Filialen in Österreich und der Schweiz werde es nun künftig keine Kunststofftüten mehr geben, so Manager Tiedemann. Der Discounter wolle damit die Bemühungen der Bundesregierung unterstützen, den jährlichen Verbrauch von Plastik-Tragetaschen bis Ende 2025 von zuletzt rund 70 auf höchstens 40 Tüten pro Einwohner zu senken. Wer dennoch nach dem Einkauf bei Lidl eine Tragetasche brauche, könne auf Taschen aus Baumwolle oder Papier, sowie auf für die häufigere Verwendung bestimmte Permanentragetaschen zurückgreifen.

Bei einer im Frühjahr veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov plädierte mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Befragten dafür, die Ausgabe von Plastiktüten in Geschäften komplett zu verbieten.

(vek/dpa)
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