Manpower-Chef Jeffrey Joerres Leiharbeit stärkt Flexibilität auf Arbeitsmarkt

Berlin (RPO). Der Chef des US-Zeitarbeitkonzerns Manpower, Jeffrey Joerres, hat davor gewarnt, Leiharbeitern den gleichen Lohn zu zahlen wie Stammarbeitskräften. "Das klingt super", sagte er. "Aber der Teufel steckt wie immer im Detail", fügte Joerres hinzu.

Wenn Arbeiter und Zeitarbeiter am gleichen Fließband stünden und die gleiche Arbeit machten, dann sollten sie auch gleich bezahlt werden. "Doch was mache ich, wenn der Stammmitarbeiter schon 25 Jahre dabei ist?", fragte er in der "Welt am Sonntag". "Und was, wenn ich hoch qualifizierte Ingenieure in ein Unternehmen schicke, deren Gehälter ich dann kürzen soll, weil die Stammbelegschaft weniger verdient? Was ist daran fair?"

Der Manpower-Chef klagte, in Deutschland sei das Image der Zeitarbeitsbranche "übertrieben schlecht". Dabei nehme Leiharbeit niemandem den Arbeitsplatz. Im Gegenteil, Zeitarbeit gebe eine Antwort auf das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit. "Wir bringen Menschen zurück ins Spiel. Wir bereiten sie vor und machen ihnen Mut", sagte Joerres. "Und wenn sie keine guten Angriffsspieler sind, dann setzen wir sie eben im Mittelfeld ein." So werde die Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt verbessert.

Bei den jüngsten Tarifverhandlungen in der nordwestdeutschen Stahlbranche hatten sich Arbeitgeber und IG Metall erstmals darauf verständigt, dass Leiharbeiter und Stammbelegschaft künftig den gleichen Lohn erhalten sollen.

(DDP/nbe)
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