Überraschender Wechsel Larry Page wird neuer Google-Chef
Mountain View · Personalwechsel bei dem größten Internetkonzern der Welt: Der Google-Mitbegründer Larry Page wird am 4. April die Geschäftsführung übernehmen. Er wird der Nachfolger von Eric Schmidt, der dem Unternehmen allerdings weiter als Berater zur Seite stehen soll.
Völlig unerwartet vollzieht der Konzern damit einen bedeutsamen Wechsel an seiner Spitze. Larry Page, der das Unternehmen gemeinsam mit Sergey Brin gründete, wird der neue Vorstandsvorsitzende des Konzerns.
Google veröffentlichte eine Stellungnahme Schmidts, in der dieser mitteilte, dass er und die beiden Gründer bereits seit längerem darüber gesprochen hätten, wie Managementstrukturen zu vereinfachen seien und Entscheidungen noch schneller getroffen werden könnten. Während der Feiertage habe man beschlossen, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen sei. Der 55-jährige Schmidt war 2001 zu dem Suchmaschinenkonzern gestoßen.
Desweiteren gab er Details darüber bekannt, wie die Rollen künftig aufgeteilt werden. Larry Page werde die Produktentwicklung und die Technikstrategie vorantreiben. Sergey Brin werde seine Zeit strategischen Projekten und im besonderen der Entwicklung neuer Produkte widmen; sein Titel werde auch weiterhin "Mitgründer" sein. Seine neue Rolle umschreibt Schmidt als zweiseitig - einerseits werde er sich um Partnerschaften, Kundenbeziehungen, aber auch politische Belange kümmern, andererseits werde er intern Page und Brin als Berater zur Verfügung stehen. Page lobte Schmidt als "außerordentlichen Geschäftsführer", der das Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren "hervorragend" geleitet habe.
Der Abgang von Eric Schmidt scheint perfekt inszeniert: Gleichzeitig gab der Internetkonzern die Geschäftszahlen für das vierte Quartal bekannt. Demnach steigerte Google seinen Gewinn um 29 Prozent. Der Umsatz stieg um gut ein Viertel auf 8,4 Milliarden Dollar. Der Nettoumsatz ohne die Gebühren, die Google an Internet-Partner zahlt, lag mit 6,67 Milliarden Dollar über den Markterwartungen von im Schnitt 6,06 Milliarden Dollar.