Stationen der langen Nacht der Industrie Diese Unternehmen öffnen ihre Türen
<strong>Daimlers Sprinter für die Welt aus Düsseldorf</strong>
Gemeinhin glauben die Düsseldorfer, dass Ergo, Metro oder Henkel die größten Arbeitgeber der Stadt sind. Doch es ist Daimler. Im Werk in Derendorf arbeiten mehr als 6600 Beschäftigte. Düsseldorf ist das Leitwerk für den Sprinter, der eine wahre Erfolgsgeschichte schrieb und einer Klasse leichter Transporter den Namen gab. 725 Fahrzeuge verlassen pro Tag die Fabrik, alle geschlossenen Modelle werden in der Landeshauptstadt gebaut. Und es sollen bald noch mehr werden. Der Internet-Versandhandel lässt die Nachfrage nach Sprintern immer weiter steigen.
<strong>Henkel setzt auf perfekte Logistik
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In der Landeshauptstadt sitzt liegt die Zentrale und auch der weltweit zweitwichtigste Produktionsstandort von Henkel. So stellt der Dax-Konzern hier die Marken Persil, Pril, Pritt oder Pattex her, aber auch Weißer Riese, Spee und Somat. Dabei kann Henkel am Rhein auf eine lange Tradition zurückblicken: Der 1876 gegründete Konzern verlagerte 1878 seine Zentrale nach Düsseldorf. Henkel investiert pro Jahr rund 100 Millionen Euro am Standort und ist ein begehrter Arbeitgeber und Ausbilder. In einem hochmodernen Hochregal-Lager können digital gesteuert 200.000 Paletten untergebracht werden
<strong>Bei Vallourec lebt das Erbe von Mannesmann
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Als der Düsseldorfer Mischkonzern Mannesmann einst von der britischen Vodafone feindlich übernommen und zerschlagen wurde, saß der Schock tief. Doch das abgespaltene Stahl-Unternehmen ist auch heute noch Weltmarktführer. Das Kerngeschäft ist in der Firma Vallourec aufgegangen. An zwei Standorten in Düsseldorf und einem in Mülheim produziert Vallourec unverändert Rohre aus Stahl, und zwar nahtlose. Darauf ist man b
<strong>Tee im Beutel erfunden und die Maschine dazu
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Das Unternehmen Teekanne ist jene Firma, die erstmals abgepackte Teebeutel in gleichbleibender Qualität als Markenartikel vertrieb. Dennoch ist der Teebeutel keine Innovation „made in Düsseldorf“. 1882 wurde die Firma in Dresden als Teeladen für „Japan- und Chinawaren sowie Thee“ gegründet. Mit Entstehung der DDR wurden die Eigentümer enteignet, sie gründeten erst in Viersen, dann in Düsseldorf das Unternehmen neu. Und sie sind innovativ: Die Tochter Teepack in Meerbusch ist führend bei der Produktion von Verpackungsmaschinen für Tee.
<strong>Dillenberg, Düsseldorfs letzte Gießerei
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Von der klassischen Gießerei hat sich Dillenberg im Düsseldorfer Stadtteil Eller über die Jahrzehnte weiterentwickelt und den Anforderungen des Marktes angepasst. „Ein wichtiger Schritt war, dass wir schon in den 1930er Jahren begonnen haben, Metall nicht nur zu gießen, sondern auch zu bearbeiten und dies in der Fertigungstiefe immer weiter ausgebaut haben. Dadurch konnten wir unsere Produktpalette enorm erweitern“, sagt Kathrin Grüne, die den Betrieb in vierter Generation führt. Der Besuch des Werkes führt den Gast in eine Welt heißer Tiegel mit glühendem Metall.
<strong>RheinCargo verbindet die Region mit der Welt
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Was die Fragen der interregionalen Zusammenarbeit angeht, ist die Firma RheinCargo vielen Unternehmen um Längen voraus. Die Firma ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Neuss-Düsseldorfer Häfen und der Häfen Köln, die jeweils 50 Prozent an dem Joint Venture halten. Insgesamt gehören sieben Binnenhäfen mit einem Gesamtumschlag von fast 30 Millionen Tonnen zum Unternehmen. Und die sieben Häfen sind für die rheinische Industrie das Tor zur Welt. Denn während Straße und Bahn fast erschöpft sind, hat der Rhein noch 50 Prozent freie Transportkapazität.
<strong>Pflanzenschutz made in Monheim
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Kein Konzern von NRW wird an der Börse höher bewertet als Bayer mit fast 70 Milliarden Euro. In Monheim liegt die Zentrale der Pflanzenschutzsparte, die durch den Zukauf des US-Konzerns Monsanto stark wächst. In Monheim forschen die Experten an Mitteln, um die Varroa-Milbe zu bekämpfen, die Krankheiten bei Bienen überträgt. In Monheim hat Bayer soeben ein 11.000 Quadratmeter großes Gewächshaus eröffnet, in dem Mittel gegen schädliche Insekten erprobt werden. Bayer hat in Monheim in den letzten Jahren 170 Millionen Euro investiert.
<strong>Der Flughafen als das Tor von NRW zur Welt
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Düsseldorf ist nach Frankfurt und München der drittgrößte deutsche Flughafen. 24,6 Millionen Passagiere wurden im Jahr 2017 abgefertigt, so viele wie noch nie, obwohl die Insolvenz von Air Berlin das Angebot zunächst gesenkt hatte. Im Sommer waren praktisch alle Start- und Landerechte vergeben, weitere Airlines würden gerne herkommen. Der Flughafen gilt als Jobmaschine für die Region, viele Logistiker haben sich angesiedelt. Die gute Anbindung gilt als großes Plus des Wirtschaftsstandortes. Zugleich ist Düsseldorf ein wichtiger Flughafen für Urlauber.
<strong>Führend in der Welt mit Aluminium
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Alunorf sieht sich als größtes Aluminiumwalz- und Schmelzwerk der Welt. Das Unternehmen ist mit mehr als 2200 Mitarbeitern wichtigster Arbeitgeber in Neuss. Das Werksgelände umfasst 577.000 Quadratmeter, das entspricht 60 Fußballfeldern. Ungefähr die Hälfte der Fläche ist überbaut. Der Absatz hat sich in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert und beträgt rund 1,5 Millionen Tonnen im Jahr. Die Anlagen werden rund um die Uhr betrieben, damit die Schmelzöfen heiß bleiben. Der Strom kommt größtenteils von den Braunkohlekraftwerken der Region.
<strong>Kohlefaser für leichtere Autos
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Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon setzt auf Wachstum, unter anderem weil die Autoindustrie immer mehr leichte Bauteile auf der Basis von Spezialgraphiten benötigt. Diese machen Autos leichter und sorgen dafür, dass weniger Energie verbraucht wird. In Bonn investiert SGL aktuell 25 Millionen Euro in den Bau einer neuen Halle und den Ausbau der Kapazitäten. Dabei arbeitet SGL eng mit der Autoindustrie, mit Flugzeugbauern, der Elektroindustrie und Batterieanbietern zusammen. Das Werk in Bonn ist das zweitgrößte weltweit.