Lage der Milchbauern entspannt sich Landwirte blicken optimistisch ins neue Jahr

Berlin (RPO). Die deutschen Landwirte blicken nach einem krisengeschüttelten Jahr wieder deutlich positiv in die Zukunft. Die wirtschaftliche Erholung weltweit beschleunige die Nachfrage nach sämtlichen Agrarprodukten, insbesondere nach Lebensmitteln wie Fleisch, Milchprodukten sowie Obst und Gemüse, sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, am Dienstag in Berlin.

Milchbauern demonstrieren auf der Kö
12 Bilder

Milchbauern demonstrieren auf der Kö

12 Bilder

Die Lage der in den Jahren 2008 und 2009 stark gebeutelten Milchbauern entspanne sich mit weiter anziehenden Preisen zusehends. Auch die Einkommen der aktuell rund fünf Millionen Beschäftigten erholten sich deutlich und knüpften wieder an die Höhe des Vorkrisenniveaus 2007 an.

Im dem am 30. Juni abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2009/2010 hingegen hätten Land- und Forstwirte die globale Wirtschaftskrise voll gespürt, sagte Sonnleitner. Ein Bauer habe im Schnitt 1830 Euro pro Monat verdient. Der Gewinn pro Betrieb sei um sieben Prozent auf 30.800 Euro gesunken, nach einem Einbruch von bereits 25 Prozent im Wirtschaftsjahr 2008/2009.

Die größten Einbußen hätten die Ackerbaubetriebe hinnehmen müssen. Trotz einer insgesamt guten Ernte 2009 sei das Ergebnis pro Unternehmen wegen des Preisverfalls bei Getreide und Kartoffeln auf Jahressicht um 22 Prozent auf 32.200 Euro zurückgegangen. Die Bauern hätten versucht, mit Einsparungen dagegenzuhalten. So sei der Aufwand an Düngemitteln um 32 Prozent zurückgegangen.

Milchbauern erholen sich

Bergauf gegangen sei es unterdessen mit den Milchviehbetrieben. Nach dem enormen wirtschaftlichen Einbruch vor zwei Jahren sei der Gewinn pro Unternehmen um knapp zwei Prozent auf 30.300 Euro geklettert. Zwischen Juli und Dezember dieses Jahres hätten die Preise das Krisenniveau überwunden, sagte der DBV-Präsident.

Ihr gutes Ergebnis nicht halten konnten Sonnleitner zufolge die Schweinebauern, die Einbußen von elf Prozent auf 41.500 Euro hinnehmen mussten. Das sei, verglichen mit anderen Teilbranchen, jedoch das höchste Unternehmensergebnis. Am schlechtesten hätten Rindermäster und Mutterkuhhalter mit einem Jahresgewinn von 21.100 Euro abgeschnitten.

Bergab ging es laut Sonnleitner auch für Öko-Betriebe, deren Gewinn zwischen Juli 2009 und Ende Juni 2010 um 15 Prozent auf 39.000 Euro je Unternehmen sank.

(apd/felt)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort