Frühere Landesbank Landtag diskutiert über verlorene WestLB-Konten

Düsseldorf · Der Landtag debattierte am Donnerstag über die Suche von Anlegern nach angeblich bei der WestLB verschwundenen Vermögen. FDP-Fraktionsvize Ralf Witzel fragte NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) nach seiner Reaktion auf den Vorgang, den unsere Zeitung im Oktober aufgedeckt hat.

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Walter-Borjans erklärte, die meisten Fälle lägen über zehn Jahre zurück. Zuständig für solche Suchen sei der Bundesverband Öffentlicher Banken (VÖB), der die Anfragen an die betroffenen Kreditinstitute weiterleite. "Nennenswerte Unzufriedenheiten mit der Bearbeitung dieser Anfragen gab es nicht", sagte der Minister. Außerdem halte sich sein "Bedauern in Grenzen".

Offenbar handele es sich bei den Vermögen meist um solche, die mit dem offensichtlichen Ziel der Steuerhinterziehung bei der WestLB versteckt worden seien. "Das Geld wurde wohl bar in die Bank gebracht, dort in Wertpapiere verwandelt, die dann von den Kunden privat verwahrt wurden", so der Minister. Wenn die Erben diese Papiere jetzt nicht wiederfänden, sei das Pech.

Walter-Borjans: "Wenn ein Betrüger Geld im Staatswald versteckt und es nicht wiederfindet, bin ich dafür ja auch nicht zuständig." Auf den dokumentierten Fall der WestLB-Anleger-Erbin Katja Baima habe schon die Vorgänger-Regierung nicht anders reagiert.

Wie berichtet kann die Bank Katja Baima nicht nachweisen, was mit dem dort angelegten Geld ihrer inzwischen verstorbenen Mutter geschehen ist. Seit dem Jahr 2003 gingen beim VÖB 280 Anfragen von Hinterbliebenen zu vermissten WestLB-Konten ein. Minister Walter-Borjans erklärte, er sei nicht der Wirtschaftsprüfer der Bank, und verwies die Betroffenen auf den Rechtsweg.

(RP)
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