Hohe Verluste an Börse von Tokio Kurseinbruch bei Versorgern drückt Dax

Frankfurt (RPO). Im Sog der drastischen Kursverluste an der Tokioter Börse hat der Dax am Montag zur Eröffnung nachgegeben. Er verlor in den ersten Handelsminuten 1,2 Prozent auf 6893 Punkte.

Wegen der drohenden Atom-Katastrophe in Japan standen vor allem die Aktien der deutschen AKW-Betreiber RWE und E.ON unter Verkaufsdruck. Ihre Titel brachen um jeweils rund drei Prozent auf 46,31 beziehungsweise 22,25 Euro ein. RWE-Aktien waren damit so billig wie seit knapp sechs Jahren nicht mehr.

Im Gegenzug verbuchten die im Technologie-Index TecDax gelisteten Solar- und Windenergie-Werte enorme Kursgewinne. "Heute lautet das Motto: 'Raus aus Atom und rein in die erneuerbaren Energien'", sagte ein Börsianer. Conergy, Nordex, Solarworld & Co. schossen zwischen drei und 13 Prozent in die Höhe.

Die drohenden Belastungen aus den Folgen des verheerenden Erdbebens und des anschließenden Tsunami in Japan schickten die Versicherer auf Talfahrt: Münchener Rück, Hannover Rück und Allianz gaben zwischen 3,5 und 6,5 Prozent ab. An der Züricher Börse rutschten Swiss Re um 5,7 Prozent.

Tepco verliert über 23 Prozent

Die Kurse an der Börse von Tokio sind am Montag stark gefallen. Der Nikkei-Index verlor bis zum Börsenschluss 6,18 Prozent und fiel um 633,94 Punkte auf 9620,49 Punkte. Er unterschritt damit die wichtige Schwelle von 10.000 Punkten deutlich. Der Kursverlust war der größte seit Dezember 2008 auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise. Kursverluste gab es auch an anderen asiatischen Börsen, allerdings in weit geringerem Ausmaß.

Die Aktien des Akw-Betreibers Tepco fielen um 23,57 Prozent, bis der Handel mit den Papieren ausgesetzt wurde. Auch die Autohersteller waren stark betroffen. Toyota-Aktien fielen um 7,92 Prozent, Honda um 6,49 Prozent und Nissan sogar um 9,52 Prozent. Zuvor hatten alle drei Unternehmen bekanntgegeben, die Produktion werde vorerst unterbrochen.

Stabil zeigte sich der japanische Yen. Nachdem die Bank von Japan eine Finanzspritze von 15 Billionen Yen bekanntgegeben hatte, stieg der Kurs sogar vorübergehend auf einen Höchststand von 80,60 Yen für einen US-Dollar. Später gab der Kurs allerdings auf 82,07 Yen pro Dollar nach. Der Euro-Kurs lag bei 114,37 Yen.

(RTR/csr)
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