Viraler Hit Wie eine Bank auf die fremdenfeindliche Mail einer Kundin reagiert

Düsseldorf · Ein Kundin kritisiert den Spendenaufruf der GLS-Bank für Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer. Die Bank solle laut der Dame auf ihrer Homepage auch auf flüchtlingskritische Organisationen verweisen. Ein Mitarbeiter antwortet gelassen – und mit einem überraschendem Vorschlag.

Ein Kundin kritisiert den Spendenaufruf der GLS-Bank für Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer. Die Bank solle laut der Dame auf ihrer Homepage auch auf flüchtlingskritische Organisationen verweisen. Ein Mitarbeiter antwortet gelassen — und mit einem überraschendem Vorschlag.

"Könnten Sie bitte auch auch Links zu Organisation einstellen, die das Ziel haben, der aktuellen Invasion unseres Landes durch Flüchtling Einhalt zu gebieten?" — so lautet ein Auszug aus der Kundemail. Die Kundin kritisiert eine Website der Bank auf der Hilfe für Menschen in Not angeboten wird.

Wir haben heute Post zu unserer Seite www.gls.de/fluechtlingshilfe/ erhalten.#1000malWillkommen #refugeeswelcome

Daraufhin reagiert Johannes Korten, Mitarbeiter der Bank, überraschend gelassen: Die Dame habe da "etwas grundsätzlich missverstanden". Die Bank wolle die Gesellschaft menschlicher gestalten, indem sie Menschen unterstütze, ungeachtet deren Herkunft oder Hautfarbe. Dazu gehörten momentan besonders ehrenamtliche Helfer, die an ihre eigenen Grenzen gehen, um anderen zu helfen. Das wolle die GLS-Bank finanziell und ideell unterstützen.

Post wird zum Facebook-Hit

"Es wäre geradezu absurd, wenn wir auf derselben Seite für Organsationen werben würden, deren Ziel es ist, die flüchtenden Menschen ihrem Schicksal und Elend zu überlassen" — heißt es in dem Auszug der Kundenmail der Bank, die bei Facebook auf zustimmende Daumen trifft. Bisher haben den Post mehr als 10.000 Menschen geliked und fast 4000 Mal wurde dieser Beitrag geteilt. Die Antwort des GLS-Mitarbeiters sei "Friedens-Nobel-Preis-verdächtig" wird kommentiert. "Sehr gut. Die Antwort auf eine solche Bitte so fein zu artikulieren und doch so bestimmt zu verfassen, ohne auch nur im Ansatz kritisch zu sein, ist eine Kunst", schreibt ein anderer User.

Der Bitte der Kundin werde die Bank nicht nachkommen. Stattdessen fordert Korten sie auf, gemeinsam ein Flüchtlingsheim zu besuchen und mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen, um die Gründe der Spendenaufrufe nachzuvollziehen.

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