Prämienzahlungen an Mitglieder Krankenkassen haben mehr ausgegeben als eingenommen

Berlin · Die 131 gesetzlichen Krankenkassen haben insbesondere wegen Sonderleistungen an die Versicherten im ersten Halbjahr 2014 mehr ausgegeben als eingenommen. Die Kassen hätten durch Prämienzahlungen und freiwillige Leistungen 517 Millionen Euro an ihre Versicherten zurückgezahlt, erklärte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU).

Prämienzahlungen an Mitglieder: Krankenkassen haben mehr ausgegeben als eingenommen
Foto: dpa, Daniel Karmann

Wegen der Finanzreserve von 16,2 Milliarden Euro sei die Situation der Kassen aber weiter stabil

Gröhe zufolge standen nach den vorläufigen Finanzergebnissen des ersten Halbjahres 2014 Einnahmen in Höhe von rund 101,7 Milliarden Euro Ausgaben von rund 102,3 Milliarden Euro gegenüber.

Die Differenz von rund 630 Millionen Euro gehe zu einem Großteil auf die Prämien und freiwilligen Leistungen - wie etwa professionelle Zahnreinigung - zurück. Die Prämienzahlungen machten 393 Millionen Euro aus, die freiwilligen Leistungen weitere 124 Millionen.

Unterschiede gab es aber bei den einzelnen Krankenkassenarten: Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und die Knappschaft-Bahn-See erwirtschafteten Überschüsse von rund 167 Millionen beziehungsweise 121 Millionen Euro.

Bei den Ersatzkassen überstiegen hingegen die Ausgaben die Einnahmen um rund 681 Millionen Euro, bei den Betriebskrankenkassen um 166 Millionen Euro und bei den Innungskrankenkassen um 62 Millionen Euro. Diese Defizite erklären sich den Angaben zufolge zu einem erheblichen Teil durch Prämienzahlungen, die diese Krankenkassen an ihre Mitglieder geleistet haben.

Gesundheitsfonds und Krankenkassen verfügten rechnerisch am Ende des ersten Halbjahres insgesamt über Finanzreserven in einer Größenordnung von rund 26,6 Milliarden Euro - davon rund 16,2 Milliarden Euro bei den Krankenkassen und rund 10,4 Milliarden Euro beim Gesundheitsfonds.

Zehn Jahre nach dem Rekord-Schuldenstand in Höhe von damals 8,3 Milliarden Euro stehe die GKV auf einem sehr soliden finanziellen Fundament, schrieb das Ministerium.

(DEU)
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