Wirtschaftskrise Krankenkassen fehlen Milliarden

Hamburg/Berlin (RPO). Die gesetzlichen Krankenkassen müssen einem Pressebericht zufolge bis Ende 2010 mit Beitragsausfällen von insgesamt 7,34 Milliarden Euro rechnen. Das geht aus Schätzungen der Krankenkassen hervor, aus denen die "Bild"-Zeitung zitiert. Grund für die Einnahmeausfälle sei der Anstieg der Arbeitslosenzahlen.

So teuer sind Krankenkassen seit 2009
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Foto: ddp

Die Krankenkassen gehen demnach für 2009 von Ausfällen in Höhe von 2,89 Milliarden Euro aus. Für 2010 rechneten sie mit einem Minus von 4,45 Milliarden Euro. Grundlage für die Berechnung ist das Frühjahrsgutachten der Wirtschaftsinstitute. Der Sozialversicherung war darin ein Beitragsrückgang von 7,6 Milliarden Euro im Jahr 2009 und weiteren 4,1 Milliarden Euro 2010 prognostiziert worden.

Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) konnte die Zahlen nicht bestätigen. "Wir erwarten in Folge der Krise einen spürbaren Rückgang der Beitragszahlungen", sagte GKV-Sprecher Florian Lanz in Berlin. Aber erst nach der Tagung des GKV-Schätzerkreises Ende der kommenden Woche könne man die Auswirkungen der Rezession auf die Krankenversicherung genauer abschätzen.

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hatte zuvor vor Beitragsverlusten der gesetzlichen Krankenkassen von drei Milliarden Euro für 2009 gewarnt. Die konjunkturbedingt ausfallenden Beiträge sollen in diesem Jahr nach Angaben der Ministerin noch vom Steuerzahler ausgeglichen werden. Sie bezeichnete die Regelung als kluge Maßnahme. Ohne Fonds und einheitlichen Beitragssatz müssten einzelne Kassen ihre Beiträge mitten in der Krise auf Werte über 18 Prozent anheben, sagte Schmidt der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe).

(DDP)
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