Bundesversicherungsamt Krankenkassen fehlen 2011 elf Milliarden Euro

München (RPO). Der gesetzlichen Krankenkassen fehlen nach Einschätzung des Bundesversicherungsamtes im kommenden Jahr rund elf Milliarden Euro. Um das Defizit zu verringern müsse über eine Erhöhung der Beitragseinnahmen nachgedacht werden.

Welche Kassen 2010 keine Zusatzbeiträge erheben
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Der Präsident des Amtes, das den umstrittenen Gesundheitsfonds verwaltet, Maximilian Gaßner, kritisierte in der "Wirtschaftswoche" zugleich die von zahlreichen Krankenkassen erhobenen Zusatzbeiträge als Fehlkonstruktion. "Solange der Zusatzbeitrag auf maximal ein Prozent des Gehalts begrenzt ist, wird er so oder so nicht reichen, um das Milliardendefizit zu verhindern", sagte Gaßner.

Kostenlose Mitversicherung auf dem Prüfstand

Der Amtsleiter forderte stattdessen eine Erhöhung der Beitragseinnahmen. So müsse die kostenlose Mitversicherung der Familienangehörigen überdacht werden. Kinder und jene, die sie erziehen, sollten weiterhin kostenlos mitversichert sein, aber nicht kinderlose, vermögende Ehepartner, sagte Gaßner. Auch könnte aus seiner Sicht ein Versicherter, der nur deshalb Teilzeit arbeitet, weil sein Ehepartner sehr gut verdient, einen höheren Beitrag zahlen als ein Versicherter, der nur über das eigene Gehalt verfügt.

Das Gehalt als einzige Beitragsbemessungsgrundlage für den Beitrag zur Krankenversicherung ist nach Ansicht von Gaßner nicht ausreichend. Der Präsident des Amtes hält die sogenannte Kopfpauschale für gerechter. Bei diesem Modell, das die FDP verfolgt, wird ein einheitlicher Beitragssatz erhoben, über Steuermitteln soll es einen Sozialausgleich geben.

(DDP/felt)
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