Keine Abwehrstrategie Kranbauer Demag setzt auf Expansion

Frankfurt (RPO). Der ins Visier von Rivalen geratene Kranbauer Demag hält die Gefahr einer Übernahme vorerst für gebannt. Das Unternehmen arbeite nicht an Abwehrstrategien, sondern wolle selbst durch Zukäufe seine Position in Schwellenländern ausbauen, kündigte Finanzchef Rainer Beaujean an.

"Wir fühlen uns nicht bedroht und daher geht es auch nicht um Verteidigung", sagte Beaujean der "Börsen-Zeitung". Demag Cranes war in den vergangenen Monaten ins Blickfeld der Konkurrenz geraten. Sowohl die finnische Konecranes als auch der US-Konzern Terex hatten Interesse an Demag bekundet. Das Demag-Management lehnt einen Zusammenschluss mit einem Konkurrenten jedoch ab, weshalb Konecranes seine Übernahmepläne mittlerweile begraben hat. Demag wolle als eigenständiger Konzern weiter wachsen, bekräftigte Beaujean.

Dabei hat der Konzern besonders den Wachstumsmarkt China im Blick, wo Demag an einer strategischen Allianz mit dem größten chinesischen Kranhersteller Weihua arbeitet. "Die Gespräche mit der Eigentümerfamilie bezüglich Beteiligungshöhe, Preis, Struktur uns sonstiger Themen sind in vollem Gange", sagte Beaujean. Zunächst wolle Demag eine Minderheitsbeteiligung erwerben, unterstrich der Finanzchef. "In einem zweiten Schritt soll dann auch eine Mehrheitsübernahme möglich sein."

Im Zuge der Branchenkonsolidierung wolle Deamg nicht eine Vielzahl von kleineren Unternehmen zukaufen, sondern sich "auf größere Zielunternehmen" konzentrieren, die das Unternehmen in Wachstumsmärkten nach vorne bringen, erklärte Beaujean. Für kleinere Übernahmen könne Demag problemlos Geld aufnehmen. "Wir haben uns zuletzt eine Kreditlinie über 350 Millionen Euro gesichert", sagte der Manager. Den Erwerb der Mehrheit an Weihua würde Demag über diese Kreditlinie aber nicht hinbekommen, erklärter er. "Dann müssten wir die Verschuldung wieder erhöhen und eine spezielle Finanzierung dafür aufsetzen."

(RTR/awei)
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