Lieferungen gestoppt Darum gibt es bei Edeka bald keinen Heinz-Ketchup mehr

Düsseldorf/Hamburg · Wer Ketchup oder Grillsoßen von Heinz kaufen will, kann das bald wahrscheinlich nicht mehr bei Edeka. Der US-Konzern Kraft Heinz hat die Lieferungen eingestellt. Das steckt dahinter.

 Flaschen des Heinz Tomaten Ketchups in einem Einkaufsregal (Symbolbild).

Flaschen des Heinz Tomaten Ketchups in einem Einkaufsregal (Symbolbild).

Foto: dpa, Angelika Warmuth

Verbraucher werden bei Deutschlands größtem Lebensmittelhändler Edeka vielleicht schon bald vergeblich nach Ketchup und Grillsoßen der Marken Kraft und Heinz suchen. Der US-Konzern Kraft Heinz hat die Belieferung des Handelsriesen mit seinen Produkten eingestellt, wie der Kaufmännische Direktor, Michael Lessmann, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag bestätigte. Zuvor hatte die „Lebensmittel Zeitung“ darüber berichtet.

Auslöser für den Schritt sei ein Streit um die künftigen Lieferpreise gewesen. Kraft Heinz habe Preiserhöhungen durchsetzen wollen, Edeka dagegen auf Preissenkungen bestanden, sagte Lessmann. Alle Verständigungsversuche seien gescheitert. Inzwischen seien die Gespräche ergebnislos abgebrochen worden. Kraft Heinz habe die Belieferung von Edeka eingestellt. Der Konzern wolle eine Lösung mit Edeka finden. Doch sei der Gesprächsfaden derzeit abgerissen, sagte Lessmann.

Die „Lebensmittel Zeitung“ berichtete, die Lagerbestände an Ketchup und Grillsoßen des US-Konzerns in der Edeka-Gruppe neigten sich inzwischen dem Ende zu. In den Regalen ließen sich die Lücken nicht mehr kaschieren. Ein Sprecher von Edeka erklärte, dass die Recherchen der Lebensmittelzeitung weitestgehend stimmten. Zu Details des Konflikts wollte sich das Unternehmen aber aus Wettbewerbsgründen nicht äußern.

In den vergangenen Monaten ist es immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den großen deutschen Handelsketten wie Edeka oder Rewe und bekannten Markenherstellern gekommen. Meist waren es dabei aber die Einzelhändler, die die Daumenschrauben anzogen und die Produkte widerspenstiger Lieferanten aus ihren Regalen nahmen, um in den Preisverhandlungen den Druck zu erhöhen. So boykottierte Edeka im vergangenen Jahr zeitweise fast 200 Nestlé-Produkte.

(kron/dpa)
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