Angeblich Bestrafung durch Elektroschocker Kopfhörer bei Qantas und BA aus Gefängnis in China

Sydney · Mehrere Fluggesellschaften, darunter Qantas, British Airways und Emirates, händigen ihren Passagieren Kopfhörer aus, die laut einem Bericht unter unwürdigen Bedingungen in einem chinesischen Gefängnis hergestellt werden.

Glimpflich ausgegangene Flugzeugunglücke
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Foto: ap

Die Zeitung "Australian Financial Review" zitierte am Mittwoch ehemalige Insassen des Gefängnisses in der südlichen Provinz Guangdong, wonach die Gefangenen mehr als 70 Stunden pro Woche arbeiten müssen und mit Elektroschockern gequält wurden, wenn sie das Produktionsziel nicht erreichten. Qantas kündigte eine Untersuchung an.

"Es ist eine grausame Umgebung. Du stehst jeden Morgen auf und fragst Dich, ob Du den Tag überstehst", sagte Danny Cancian, ein Neuseeländer, der in China wegen Totschlags vier Jahre Haft verbüßen musste.

Die Gefangenen bekämen acht Yuan pro Monat für die Arbeit - umgerechnet einen Euro. Ein anderer Ex-Gefangener bestätigte, er habe für Qantas gefertigt: "die mit dem Känguru im Logo".

Ein Vertreter der chinesischen Firma Dongguan City Joystar Electronic sagte der australischen Zeitung, sein Unternehmen greife bei wichtigen Aufträgen auf Arbeit aus dem Gefängnis zurück.

Seit Anfang 2012 habe sein Unternehmen Qantas mit 300.000 Kopfhörern beliefert. Bestellt habe sie die vietnamesische Firma Airphonics, ein Zulieferer von Qantas.

Die australische Fluggesellschaft erklärte, sie habe ihren Vertrag mit Airphonics auf Eis gelegt und untersuche nun die Vorwürfe. Airphonics habe versichert, die ethischen Standards einzuhalten und weder mündlich noch schriftlich je von einem Zulieferer in China berichtet.

Ein Sprecher von British Airways sagte der Zeitung, sein Unternehmen prüfe seine Zulieferer gründlich vor Auftragserteilung. Emirates erklärte, die Airline habe keinerlei Hinweise auf unethische Vorgänge bei der Herstellung seiner Kopfhörer.

(AFP/csr)
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