Kommentar zum Niedergang des Ruhrkonzerns Keine Dauersubvention für Thyssenkrupp

Meinung | Essen · Nach einem Milliardenverlust rutscht der Konzern immer tiefer in die Krise. Die Aktie bricht um 17 Prozent ein. Corona-Krise und Klimapolitik liefern gute Ausreden für Staatshilfe. Doch eine Dauerlösung ist das nicht. Am Ende bleibt die Zerschlagung.

 Die Konzernzentrale von ThyssenKrupp in Essen.

Die Konzernzentrale von ThyssenKrupp in Essen.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Die Lage bei Thyssenkrupp spitzt sich weiter zu. Der Konzern hat im vergangenen halben Jahr 1,3 Milliarden Euro verbrannt und im dritten Quartal soll alles noch schlimmer werden. Alle Hoffnungen ruhen nun auf dem Verkauf des Aufzugsgeschäfts. Auch wenn der Ruhrkonzern zuversichtlich ist, dass dies bis zum Herbst vollzogen ist, hilft das nichts, so lange es keine Wende bei den verbleibenden Geschäften gibt. Mit der Aufzugssparte verkauft Thyssenkrupp seine Ertragsperle. Das kann man machen, wenn daraus etwas Neues entsteht. Doch wenn der Erlös nur dazu dient, die Löcher bei den anderen Geschäften zu stopfen, hat der Konzerns in dieser Form keine Zukunft mehr. Entsprechend ließen die Anleger die Aktie am Dienstag auch zeitweise um 17 Prozent abstürzen. Sie ist nur noch ein Zehntel dessen wert, was sie es vor zwölf Jahren war. Eine Leidensgeschichte für Anleger und 160.000 Mitarbeiter.