Größter Betrüger der Wall Street Kokainpartys in Firma von Bernard Madoff?

New York (RP). Neue schwere Vorwürfe gegen den größten Betrüger der Wall Street: In der Investmentfirma des zu 150 Jahren Haft verurteilten Bernard Madoff soll es zu Drogenmissbrauch und Übergriffen auf Frauen gekommen sein.

 Bernard Madoff.

Bernard Madoff.

Foto: New York Times, AP

Das geht aus einer Klage von geprellten Anlegern gegen die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG sowie die Geldhäuser JP Morgan Chase und Bank of New York Mellon hervor, die bei einem New Yorker Gericht eingereicht wurde. In der Klage heißt es, in der Firma Bernard L. Madoff Investment Securities LCC in New York seien der Missbrauch von Frauen und Drogen üblich gewesen.

Der Drogenkonsum in den Büros sei als weit verbreitet beschrieben worden und die Räume mit Blick darauf bei Partys als "Nordpol" bezeichnet worden, heißt es in den Gerichtsunterlagen weiter. Die Kläger berufen sich auf ein Interview einer beauftragten Kanzlei mit dem inhaftierten Madoff im Juli, Gespräche mit ehemaligen Angestellten und monatelange Recherchen.

Im Vordergrund der Klage stehen allerdings weniger die Kokain-Partys als vielmehr die Vorwürfe gegen die Großbanken und Wirtschaftsprüfer, die eine zentrale Rolle in dem Betrugsfall gespielt haben sollen. So soll etwa JPMorgan Chase Madoff geholfen haben, fast sechs Milliarden Dollar an Anlegergeldern zu waschen.

KPMG wird vorgeworfen, das betrügerische Verhalten in Madoffs britischer Firma nicht auffliegen gelassen zu haben. KPMG hatte deren Bücher geprüft. Madoff war im Dezember aufgeflogen und hatte sich schuldig bekannt, ein gigantisches Schneeballsystem betrieben zu haben, mit dem er Anleger um bis zu 65 Milliarden Dollar geprellt haben soll.

(felt)
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