Klüngel-Affäre Kölner Sparkasse will Honorar zurück

Köln (RP). Der zurückgetretene Kölner Bürgermeister Josef Müller (CDU) soll das Beraterhonorar, das die Kölner Stadtsparkasse ihm gezahlt hat, zurückerstatten. Das will der Verwaltungsrat des Geldinstituts nach Informationen unserer Redaktion in seiner heutigen Sitzung beschließen.

 Müller hatte von der Sparkasse in der Zeit von 2001 bis 2003 rund 300.000 Euro an Honorar erhalten.

Müller hatte von der Sparkasse in der Zeit von 2001 bis 2003 rund 300.000 Euro an Honorar erhalten.

Foto: ddp Archiv

Müller hatte in der Zeit von 2001 bis 2003 rund 300.000 Euro an Honorar erhalten, ohne eine Leistung dafür zu erbringen. Nachdem die Affäre am Wochenende ans Licht gekommen war, hatte er seine Ämter niedergelegt.

Wie unsere Zeitung erfuhr, soll die Initiative zum Abschluss des Beratervertrags zwischen Müller und der Düsseldorfer Stadtsparkasse von Müller selbst und dem damaligen Kölner CDU-Fraktionschef Rolf Bietmann ausgegangen sein. Das erklärte der frühere Sparkassenvorstand Gustav Adolf Schröder im Gespräch mit Vertrauten. Von dem Umstand, dass das Düsseldorfer Institut Müllers Honorar der Kölner Stadtsparkasse in Rechnung gestellt hatte, will Schröder nichts gewusst haben.

In Köln soll in der nächsten Ratssitzung am Dienstag ein Nachfolger von Müller als Bürgermeister gewählt werden. Die CDU-Fraktion hat beschlossen, den früheren Bürgermeister Manfred Wolf (FDP) vorzuschlagen. Für einen eigenen Kandidaten rechnet sich die Union derzeit keine Mehrheit im Stadtrat aus. Aus SPD-Kreisen war zu erfahren, die Union habe nicht den Versuch unternommen, die Personalie zu verhandeln.

Die Bürgermeister-Wahl kann allerdings erst dann stattfinden, wenn Müller sein Rücktrittsgesuch persönlich bei Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) abgibt. Im Rathaus heißt es, Müller sei derzeit gesundheitlich angeschlagen und dazu nicht in der Lage. Der 70-Jährige hatte am Montag die Domstadt verlassen, um Abstand zu gewinnen.

(RP)
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