Restaurantkette in der Krise Vapiano verschiebt Vorlage des Jahresabschlusses

Köln · Ein weiteres Mal hat die angeschlagene Restaurantkette Vapiano die Vorlage des Jahresabschlusses verschoben. Jetzt sollen die Zahlen am 18. Juni veröffentlicht werden. Immerhin, die dringend benötigte Finanzspritze scheint in trockenen Tüchern zu sein.

Kölner Restaurantkette: Vapiano verschiebt Vorlage des Jahresabschlusses
Foto: dpa/Oliver Berg

Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben die verbindlichen Kreditzusagen im Gesamtvolumen von rund 30 Millionen Euro erhalten. Das Geld komme von den finanzierenden Banken und den Großaktionären. Die „Refinanzierungsverhandlungen zur Restrukturierung der Gesellschaft sowie zur weiteren Umsetzung der strategischen Neuakzentuierung“ seien erfolgreich abgeschlossen, teilte Vapiano am Donnerstagabend weiter mit.

Aufgrund weiterer Anforderungen an die Dokumentation der
ausgehandelten Refinanzierung werde der Jahres- und der Konzernabschluss für 2018 der Vapiano SE erst am 18. Juni 2019 veröffentlicht - und nicht wie angekündigt an diesem Freitag (24. Mai). Der Termin für die ordentliche Hauptversammlung werde noch gesondert angekündigt.

Bis zuletzt war offen, ob der seit kurzem amtierende Firmenchef Cornelius Everke eine Finanzspritze von insgesamt 40 Millionen Euro bekommt - das war der Grund, warum der Jahresabschluss zweimal verschoben worden war. Zehn Millionen Euro waren bereits Ende 2018 zugesagt worden.

Vapiano steckt in den roten Zahlen. 2017 machte die Firma einen Verlust von rund 30 Millionen Euro, 2018 soll der Gesamtverlust laut vorläufigen Zahlen vom Februar „deutlich“ unter diesem Wert liegen. Der Umsatz lag bei 370 Millionen Euro. Auf gleicher Fläche, also ohne Neueröffnungen, war das ein Minus von einem Prozent - angesichts des starken Wachstums in der Gastrobranche sind das schlechte Werte.

Mit Geld aus dem Börsengang 2017 setzte Vapiano auf Expansion, im vergangenen Jahr kamen mehr als 30 neue Restaurants hinzu. In 33 Staaten ist Vapiano inzwischen präsent mit 231 Restaurants, die meisten davon in Deutschland.

(felt/dpa)
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