Katar verhandelt weiter über Einstieg Kluge Scheicha liebt Porsche

Düsseldorf (RPO). Die Herrscher des Emirats Katar wollen bei Porsche einsteigen. Auch wenn Ferdinand Piech zuletzt die Verhandlungen sabotiert haben soll, bleibt das Interesse an schnellen Sportwagen ungebrochen. Vor allem die Frau des Emirs soll eine Vorliebe für Luxusautos pflegen.

Schön, mächtig, klug - die Scheicha von Katar
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Die 45-jährige Mouza Bint Nasser Al Missned steht seit 1995 an der Seite des Emirs. Zwar ist sie nur eine von drei Frauen, kann sich ihres großen Einflusses auf den Herrscher des zwar kleinen, dafür aber umso reicheren Landes, sicher sein. Dem Wirtschaftsmagazin Forbes galt die kluge Muslimin unlängst noch als eine der hundert einflussreichsten Frauen der Welt.

Hartnäckig halten sich die Gerüchte, dass sie die eigentlich treibende Kraft hinter dem Porsche-Deal sei. Natürlich verhandelt sie nicht persönlich. Das übernehmen Mitarbeiter des staatlichen Staatsfonds QIA. Doch war sie es, die sich als Erste offiziell zu dem Porsche-Ansinnen des Emirats äußerte. "Ich begrüße dies vor allem wegen des langfristigen Nutzen", sagte sie dem Nachrichtenmagazin "Focus" in der vorangegangenen Woche.

Ein Zukunfts-Deal

In der arabischen Welt ist die Frau mit dem Hang zum Luxus eine auffallende Erscheinung. Bei Staatsempfängen steht sie oft an der Seite ihres Mannes. Dabei spielt sie modisch in der gleichen Liga wie Michelle Obama oder Carla Bruni. Die Parallelen reichen sogar noch weiter. Die schöne Scheicha spielt auch politisch eine tragende Rolle. Kenner des inzwischen blühenden Landes führen einen Großteil der Reformen der vergangenen Jahre auf ihr Wirken zurück.

So geht es ihr bei dem Porsche-Deal auch nur vordergründig um den Luxus. Wenn die Scheicha von einer Investition in die Zukunft spricht, denkt die studierte Soziologin an eines ihrer Lieblingsprojekte: den Technologie- und Zukunftspark in Katar. Dort rüstet sich das Land für die Zeit, in die Ölvorräte zur Neige gehen. Zahlreiche ausländische Firmen haben sich dort bereits niedergelassen, bald soll auch Porsche folgen.

Wieder Wirbel um Piëch

Ob es dazu allerdings kommt, bleibt vorerst offen. Das Porsche-Projekt macht Schwierigkeiten. Der geplante Einstieg steht auf der Kippe, berichtete heute die Financial Times Deutschland. Demnach hat Großaktionär Ferdinand Piëch bei einem Treffen der Eigentümerfamilien eine rasche Einigung verhindert. Anlass für das Störmanöver: Unklare Machtverhältnisse.

Bei dem Meeting am Montag habe eigentlich eine Vorentscheidung zum Einstieg Katars fallen sollen, hieß es. Der mit neuen Milliarden Euro verschuldete Autobauer benötigt dringend Geld. Den Bericht lässt er dementieren. Die Porsche-Eigentümerfamilien Porsche und Piëch stünden "geschlossen hinter den Gesprächen mit einem Investor", teilte das Stuttgarter Unternehmen am Mittwoch mit.

Die Herrscher von Katar bleiben gelassen. Zwei bis drei Wochen wird es ihrer Ansicht nach dauern, dann werden harte Ergebnisse vorliegen.

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