Treffen zwischen Managern Kaufhof und Karstadt - das ewige Spekulationsthema

Düsseldorf · Über wenig in der deutschen Wirtschaft ist in den vergangenen Jahren ebenso nachhaltig wie folgenlos spekuliert worden wie über eine mögliche Fusion der beiden großen Warenhaus-Betreiber Galeria Kaufhof und Karstadt. Insofern überrascht es nicht, dass jedes Treffen zwischen Vertretern beider Seiten eine neue Gerüchtelawine lostritt.

Treffen zwischen Managern: Kaufhof und Karstadt - das ewige Spekulationsthema
Foto: dpa, cas hak

Diesmal sollen sich Karstadt-Eigentümer René Benko und der Metro-Manager Christian Baier getroffen haben. Ein Metro-Sprecher bestätigt "lose Gespräche", aber mehr werde es in nächster Zeit nicht geben. Und Handlungsbedarf bei Galeria Kaufhof gebe es ohnehin nicht, erklärt der Sprecher.

Von Karstadt gibt es zu dem Thema gar keine Stellungnahme. Allerdings ist das Ganze damit natürlich nicht vom Tisch - auch nicht durch Aussagen von Benko aus der vergangenen Woche, er konzentriere sich völlig auf die Sanierung von Karstadt. Denn der neue Karstadt-Chefs Stephan Fanderl hat den Verluste schreibenden Filialen eine Frist bis Mitte des kommenden Jahres gesetzt, die Ergebniswende zu schaffen. Motto: Wer es bis dahin nicht hinkriegt, ist weg. Danach herrscht dann vielleicht mehr Klarheit, und dann könnte man sich auch mit der Metro wieder zusammensetzen. Insofern gilt: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Fanderls Ultimatum hat selbstverständlich die Gewerkschaft Verdi auf den Plan gerufen. Deren Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger verlangte gestern Investitionen des Eigentümers und mehr Zeit für die schwachen Niederlassungen. "Ohne Investitionen und ohne die Möglichkeit, dass einzelne Filialen ausreichend Zeit bekommen, sich mit einem neuen, tragfähigen Konzept und den dafür nötigen Finanzmitteln am Markt zu behaupten, wird jede zuvor gemachte Darstellung, die Häuser sollten noch eine Chance bekommen, zur Farce", sagte Nutzenberger. Es brauche "mehr und nicht immer weniger Beschäftigte auf der Fläche, die kompetenten Service und Beratung anbieten". Das dürfte indes ein frommer Wunsch bleiben. Vorstandschef Fanderl hat bereits von "schmerzhaften Einschnitten" gesprochen. Und der Belegschaft hat er auch schon schriftlich seine Idee von "leistungsorientierten Gehaltsbestandteilen" übermittelt. Die Reaktion der Arbeitnehmer darauf steht noch aus.

(RP)
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