Fallübernahme von der EU geplant Kartellamt will Fusion von O2 und E-Plus prüfen

Bonn · Das Bundeskartellamt will die wettbewerbsrechtliche Prüfung zum Zusammenschlusses von O2 und E-Plus von der Europäischen Kommission übernehmen. Eine entsprechende Übertragung des Fusionsfalls auf nationale Ebene sei am Mittwoch unter Zustimmung des Bundeswirtschaftsministeriums bei der EU beantragt worden, teilte das Bundeskartellamt in Bonn mit.

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"Der Zusammenschluss wirkt sich ausschließlich auf den deutschen Mobilfunkmärkten aus", begründete Kartellamtspräsident Andreas Mundt den Antrag. Damit sei die Übertragung des Falls an das Bundeskartellamt "der richtige Weg". Die EU hat nach Angaben des Kartellamts nun sechs Wochen Zeit, um über den Antrag zu entscheiden. Alternativ kann die EU demnach eine vertiefte Prüfung beschließen.

Die O2- und E-Plus-Mutterkonzerne, Telefónica und KPN, hatten den Zusammenschluss ihrer deutschen Töchter Ende Juli verkündet. Entstehen soll aus der bisherigen Nummern drei und Nummer vier der größte deutsche Mobilfunk-Anbieter mit insgesamt 43 Millionen Kunden - vor der Deutschen Telekom und Vodafone. Da Telefónica auch über ein Festnetz in Deutschland verfügt, könnten die beiden Unternehmen den Marktführer Deutsche Telekom und den zweitgrößten Anbieter Vodafone auch auf diesem Markt angreifen.

Deutschlands Wettbewerbshüter hatten bereits angekündigt, die Übernahme genau prüfen zu wollen. Experten fürchten Nachteile für Kunden, wenn einer der vier Wettbewerber verschwindet und stattdessen drei etwa gleich große Wettbewerber sich den Markt teilen.

(AFP)
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