Liquiditätsengpass Karmann droht das endgültige Aus
Osnabrück (RPO). Dem insolventen Osnabrücker Autobauer Karmann droht zum 1. November die endgültige Schließung. Das Unternehmen stehe vor einer ernsten finanziellen Situation. "Die Liquidität ist äußerst angespannt", sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters Ottmar Hermann.
Im schlimmsten Fall könne es zu einer Schließung kommen, wenn ausstehende Forderungen von Karmann nicht getilgt würden. Dieses Geld werde benötigt, um laufende Löhne und Gehälter zu zahlen, sagte der Sprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur ddp.
Der Insolvenzverwalter befinde sich momentan in intensiven Gesprächen mit allen Beteiligten. Darunter seien auch Vertreter der Automobilindustrie. "Wir hoffen, dass es in den nächsten Tagen noch zu einer positive Lösung kommt", sagte der Sprecher.
Am 15. Oktober verkündete der Insolvenzverwalter auf einer Gläubigerversammlung in Osnabrück die Entlassung von 800 Mitarbeitern. Dies sei wegen fehlender Aufträge und Schulden in dreistelliger Millionenhöhe notwendig geworden, hieß es. Momentan stehen noch 1600 Mitarbeiter auf den Lohn- und Gehaltslisten bei Karmann.
Das Unternehmen hatte die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit am 8. April beantragt.