320 Beschäftige betroffen Jobabbau bei Conti beschlossene Sache

Hannover (rpo). Am Jobabbau bei Conti gibt es nichts mehr zu rütteln. Rund zehn Prozent der Belegschaft im Stammwerk Hannover muss bis Ende 2006 gehen. Betroffen sind 320 Arbeitnehmer in der Pkw-Reifenfertigung, sagte der Vorstandsvorsitzende von Continental, Manfred Wennemer, am Dienstag in Hannover.

Das unerwartet geringe Wachstum bei Pkw-Reifen ließe dem Unternehmen keine andere Wahl als eine Einstellung der Reifenproduktion in dieser Sparte in Hannover-Stöcken zu Ende 2006.

Zahlen, wonach angeblich 800 Conti-Jobs in Hannover zur Disposition stünden, seien "absoluter Unsinn", sagte Unternehmenssprecher Hannes Boekhoff auf Anfrage. Insgesamt sind in Hannover-Stöcken 3.320 Menschen beschäftigt, darunter in Forschung und Entwicklung, in der Nutzfahrzeugreifenproduktion, in der Maschinenfabrik und im Bereich Luftfedersysteme.

Wennemer betonte, es sei die Strategie von Continental, bei einer Marktabschwächung in kostenintensiven Produktionsteilen Kapazitäten an Standorten mit hohen Kosten abzubauen. Im gesamten Konzern würden jährlich mehr als 105 Millionen Pkw-Reifen hergestellt, die meisten davon in Werken mit einer Jahreskapazität von acht Millionen Pkw-Reifen. Die mit nur 1,3 Millionen Pkw-Reifen pro Jahr kleinste und auch teuerste Pkw-Reifenproduktionsstätte am Standort Stöcken werde deshalb nun geschlossen.

Mit der Stilllegung werde auch die Betriebsvereinbarung zur Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich für diesen Teil der Produktion aufgehoben. Wennemer sagte, die Geschäftsleitung hätte bei Abschluss der Betriebsvereinbarung im Mai 2005 eine positivere Marktentwicklung erwartet und daher die Möglichkeit gesehen, dem Standort eine weitere Chance zu geben.

Der für die Pkw-Reifenproduktion verantwortliche Manager Karlheinz Evertz verwies darauf, dass die Betriebsvereinbarung einen Sonderkündigungsvorbehalt vorsehe. Danach werde die Belegschaft so gestellt, als habe es diese Vereinbarung nie gegeben. Das führe zu einer nachträglichen vollen Gutschrift der geleisteten Mehrarbeit sowie zur Nachzahlung der tariflichen Entgeltanpassung.

Der Continental-Konzern ist Anbieter von Bremssystemen, Fahrwerkkomponenten, Fahrzeugelektronik, Reifen und technischen Elastomeren. Weltweit beschäftigt das Unternehmen derzeit mehr als 81.000 Mitarbeiter.

(afp)
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