Corona-Krise Jeder dritte Bierbrauer muss Mitarbeitern kündigen

Düsseldorf · Nach der gesetzlichen Notbremsen-Lösung sinkt die Wahrscheinlichkeit auch für rasche Außenöffnungen in der Gastronomie. Das trifft viele Bierbrauer hart. Das volle Desaster könnte erst Anfang 2022 sichtbar werden.

 Die Fassbier-Abfüllung ist zum Erliegen gekommen.

Die Fassbier-Abfüllung ist zum Erliegen gekommen.

Foto: dpa/Patrick Seeger

Mehr als 28.000 Mitarbeiter hatten die deutschen Brauereien, die mehr als 20 Beschäftigte haben, Ende 2019 noch. Da war die (Bier)-Welt noch ziemlich in Ordnung, weil die Pandemie in Deutschland noch nicht ausgebrochen war. Binnen eines Jahres ist die Zahl um fast 1000 geschrumpft, mehr als drei Prozent der Belegschaft sind also weg. Jeder dritte Betrieb ist einer aktuellen Umfrage zufolge nicht um betriebsbedingte Kündigungen herumgekommen, nachdem die Gastronomie seit fast genau einem halben Jahr stillsteht. Und das droht noch viel schlimmer zu werden. „Das volle Ausmaß des Desasters wird wahrscheinlich erst 2022 sichtbar, wenn beispielsweise die Steuerstundungen wegfallen und Versicherungsprämien nachgezahlt werden müssen“, sagt Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes. Bereits Ende des Monats lebt die Insolvenzantragspflicht wieder auf, danach könnten schon erste Unternehmen aufgeben müssen. Was wiederum auch für andere Wirtschaftszweige gilt.