Gesundheitskosten Jede fünfte Klinik schreibt rote Zahlen
Berlin (RPO). Jede fünfte Klinik in Deutschland schreibt rote Zahlen. Trotz der höheren Mittelzuflüsse im Jahr 2009 sei die wirtschaftliche Lage vieler Krankenhäuser "äußerst kritisch", erklärt der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum, anlässlich der Veröffentlichung des "Krankenhaus Barometers 2010".
Wer zahlt wieviel nach der Gesundheitsreform?
Danach erwirtschafteten im vergangenen Jahr zwei Drittel der Krankenhäuser (68 Prozent) einen Überschuss, 21 Prozent verbuchten einen Fehlbetrag und elf Prozent hatten ein ausgeglichenes Ergebnis.
Für das Jahr 2011 rechnen die Kliniken laut der Studie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) mit einer deutlichen Verschlechterung ihrer Lage. Wegen der von der Koalition beschlossenen Einsparmaßnahmen werde 2011 "die Schere zwischen Kosten und Erlösen wieder deutlich auseinandergehen", erklärte Baum. Dazu kämen steigende Personalkosten durch die bereits feststehenden Tarifabschlüsse für eine Million Beschäftigte in den Krankenhäusern. 2012 drohten dann weitere Tarifsteigerungen und weiterhin gekürzten Zuwachsraten, was die Situation vieler Kliniken noch verschrärfen könnte.
Kritik äußerte Baum erneut an der mangelnden Investitionsbereitschaft der Länder. Obwohl per Gesetz dazu verpflichtet, liege der Finanzierungsanteil der Bundesländer mit rund 2,8 Milliarden Euro nach wie vor nur bei etwa 50 Prozent aller Investitionen. Ohne Eigenmittel und Kreditaufnahmen "wären die Kliniken längst von Modernität und Fortschritt abgekoppelt", kritisierte Baum.
