Stagnierende Wirtschaft Japanische Notenbank stellt mehr Geld bereit

Tokio (RPO). Die japanische Notenbank hat auf einer Dringlichkeitssitzung beschlossen, den Banken des Landes mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Das bestehende Programm werde auf 30 Billionen Yen (275,5 Milliarden Euro) von 20 Billionen Yen aufgestockt, teilte die Bank of Japan (BOJ) am Montag mit.

Aggressivere Schritte behalten man sich für den Fall vor, dass es deutlichere Zeichen für eine wirtschaftliche Verlangsamung gebe. Den Leitzins ließen die Notenbanker wie erwartet bei rekordniedrigem 0,1 Prozent. Am Nachmittag (Ortszeit, Morgen MESZ) wurde eine Erklärung von Zentralbank-Chef Masaaki Shirakawa zu der Entscheidung erwartet.

Der Yen legte nach der Ankündigung leicht zu, bleib jedoch im Tagesverlauf zum Dollar im Minus. Der Nikkei gab einen Teil seiner vorherigen Gewinne wieder ab. In einer ersten Reaktion sprach Andy Ji von der Royal Bank of Scotland in Singapur von einem halbherzigen Vorgehen der Notenbank. "Nichts hat sich grundsätzlich geändert", sagte er. Die BOJ widersetze sich weiter dem Druck der Regierung.

Hintergrund der Sitzung war die anhaltende Stärke des Yen. Die Währung hatte zuletzt ein 15-Jahres-Hoch zum Dollar erreicht und belastete damit zunehmend die ausfuhrorientierte Wirtschaft Japans. Die BOJ steht entsprechend unter wachsendem Druck der Regierung, ihre Geldpolitik zu lockern. Im Laufe des Tages sollte Shirakawa Medienberichten zufolge mit Ministerpräsident Naoto Kan zu Gesprächen zusammengekommen.

(RTR/jre)
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