Gewinnzone verfehlt Infineon schwächer als erwartet
München (rpo). Infineon musste am Freitagmorgen starke Verluste von bis zu vier Prozentpunkten an der Börse verzeichnen, nachdem bekannt geworden war, dass der Halbleiterhersteller die hohen Erwartungen der Analysten im dritten Quartal nicht erfüllen konnte.
Von April bis Juni wurde der Nettoverlust zwar von 240 Millionen im Vorjahr auf 23 Millionen Euro reduziert, wie das Unternehmen am Freitag in München mitteilte. Analysten hatten aber einen Nettogewinn von 31 Millionen Euro prognostiziert, nachdem Infineon im zweiten Quartal mit unerwartet guten Zahlen überrascht hatte.
Auch der Umsatz lag unter den Erwartungen der Marktbeobachter. Die Erlöse stiegen den Angaben zufolge zwar auf knapp 2 Milliarden Euro nach 1,6 Milliarden Euro vor einem Jahr. Analysten hatten jedoch mit einem Zuwachs auf über zwei Milliarden Euro gerechnet. Auch das Ergebnis vor Steuern und Zinsen lag mit 49 Millionen Euro unter den erwarteten 53 Millionen Euro. Im dritten Quartal das Vorjahres war hier ein Minus von 234 Millionen Euro erzielt worden.
Der Bereich Kommunikationslösungen wurde laut Vorstandschef Wolfgang Ziebart durch Restrukturierungsaufwendungen und die schwache Entwicklung im Geschäft mit Mobilfunk-Lösungen beeinträchtigt und weitete seine Verluste aus. Im Bereich Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket (AIM) seien Umsatz und Ergebnis vor Steuern und Zinsen ebenfalls leicht zurück gegangen. Die vor kurzem ausgelagerte Speicherchipsparte Qimonda, die Infineon noch in diesem Jahr an die New Yorker Börse bringen will, habe dagegen zugelegt. Dies ist Infineon zufolge auf gestiegene Bit-Lieferungen, höhere durchschnittliche Verkaufspreise sowie Sondereffekte zurückzuführen.
Infineon rechnet den Angaben zufolge im vierten Quartal ohne Berücksichtigung der Speichersparte mit steigenden Umsätzen. Die Erlöse sollten insbesondere auf Grund von Produktlieferungen an neue Kunden im Segment Kommunikationslösungen steigen.
