Wachstum in Deutschland Industrie strotzt vor Kraft

Hannover (RP). Der Wirtschaftszweig trotzt der Finanzkrise. Auf der Hannover Messe prognostizieren die Branchen weiter ein kräftiges Wachstum und neue Jobs. Großes Problem: der Fachkräftemangel.

Neues von der Hannover-Messe
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Wer in diesen Tagen Positives aus der Wirtschaftswelt hören will, ist auf der weltgrößten Industrieschau, der Hannover Messe, genau richtig. Während anderenorts immer neue Hiobsbotschaften aus der Bankenwelt die Runde machen, Jobs ins billige Ausland verlagert werden oder Wirtschaftsinstitute nach und nach ihre Wachstumsprognosen nach unten schrauben, strotzt die deutsche Industrie vor Kraft.

"Wir sehen im Moment keinen Anlass, wegen der internationalen Finanzkrise ein größeres Bedenken-Szenario an die Wand zu malen", sagte BDI-Chef Jürgen Thumann gestern zum Auftakt der Messe. Die Grundstimmung der Industrie sei positiv. Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) halte darum für 2008 ein Wirtschaftswachstum von bis zu zwei Prozent immer noch für erreichbar. Damit geht der Verband über das Frühjahrsgutachten der Forschungsinstitute hinaus, die mit einem Plus von 1,8 Prozent rechnen.

1000 neue Jobs

Rohstahlproduktion auf Rekordniveau

Auch die Stahlindustrie ist zuversichtlich: "Es wird 2008 mit 48,5 Millionen Tonnen wieder eine Rohstahlproduktion auf dem Rekordniveau des Vorjahres erwartet", sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Die Stahlkonjunktur in Deutschland trotze derzeit den globalen Risiken.

Bei all den frohen Kunden haben die Firmen ein großes Problem: Es fehlt das nötige Personal, um die dicken Auftragsbücher abarbeiten zu können. Nach Angaben des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) würden zurzeit rund 100000 Ingenieure gesucht. Der jährliche volkswirtschaftliche Schaden durch den Fachkräftemangel liege bei mehr als sieben Milliarden Euro.

(RP)
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