Engel & Völkers Immobilienunternehmen erntet Shitstorm zum Weltfrauentag

Düsseldorf · Mit einer Lobrede auf Frauen wollte Engel & Völkers auf Twitter punkten - mit einem Bild des Vorstands, auf dem nur Männer zu sehen sind. Für diese unglückliche PR-Aktion gab es reichlich Häme. Das Immobilienunternehmen hat sich bereits entschuldigt.

Am 8. März ist Weltfrauentag. Der Immobilienmakler-Riese Engel & Völkers (mehr als 800 Standorte in mehr als 30 Ländern) nahm das zum Anlass, seinen Vorstand über weibliche Vorbilder sprechen zu lassen. Das Problem daran: Die fünf in Szene gesetzten Vorstandsmitglieder sind allesamt Männer.

Auf dem Dach des Hauptquartiers über der Hamburger Hafencity posieren Christian Völkers, Sven Odia, Kai Enders, Thilo von Trotha und Christian Evers vor der Elbphilharmonie. Auf der Website des Unternehmens, wo die Beiträge zu lesen sind, stand das Foto ursprünglich neben zwei recht lieblos wirkenden Stock-Bildern von Frauen - mittlerweile hat Engel & Völkers das Foto der Männer von dort wieder entfernt.

Auf Twitter, wo das Unternehmen das Bild ebenfalls teilte, entwickelte sich ein Shitstorm. „Gänsehaut“, schreibt die Autorin Sophie Passmann. „Sehr beeindruckende Frauenquote“, „Realsatire“ oder „Jungs, euer Social Media Team hasst euch“, lauteten weitere Antworten unter dem Tweet. Sky-Kommentator Florian Schmidt Sommerfeld merkte sarkastisch an: „Sei nicht so harsch zu denen! Stell dir mal vor Du hättest dir mit 3.300 Grütze-Tweets ganze 21 Follower erarbeitet... da hättest du auch Scheißlaune.“ Der österreichische Journalist Armin Wolf meinte: „Das muss ein selbstironischer Beitrag zum Faschingsdienstag sein. Oder ein Hack. Oder ein Fake.“

Das Unternehmen veröffentlichte Texte der fünf Vorstandsmitglieder, auf denen sie Vorbilder wie Youtube-Chefin Susan Wojcicki, Angela Merkel und Sophie Scholl nannten. Auch Mütter und Großmütter wurden aufgezählt.

Nachdem das Thema auf Twitter hochgekocht war, veröffentlichte Engel & Völkers am Dienstagmittag ein Statement und entschuldigte sich. „Unser gestriger Beitrag verfehlte sein Ziel, Frauen in den Vordergrund zu stellen“, hieß es. „Dies und nichts anders ist im Rahmen des Weltfrauentags angemessen. Das war ein Fehler unsererseits und tut uns außerordentlich leid.“

(cpas)
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