87-Jähriger lebt aus Steuergründen in der Schweiz Ikea-Gründer Kamprad will zurück nach Schweden

Stockholm · Der Ikea-Gründer Ingvar Kamprad kehrt nach Jahrzehnten in der Schweiz in seine Heimat Schweden zurück. "Ich möchte näher bei meiner Familie und alten Freunden sein", sagte der 87-jährige Unternehmer der schwedischen Zeitung "Sydsvenskan" von Mittwoch.

Ikea: Design früher und heute
11 Bilder

Ikea: Design früher und heute

11 Bilder

Seit seine "liebe Frau" Margareta vor rund eineinhalb Jahren gestorben sei, halte ihn immer weniger in der Schweiz.

Die Ikea-Sprecherin Josefine Thorell sagte der Nachrichtenagentur AFP am Mittwochabend, Kamprad habe immer geplant, seinen Lebensabend in Schweden zu verbringen. Er wolle vor Jahresende umziehen.

Der Bauernsohn Kamprad hatte Ikea im Jahr 1943 gegründet und aus dem kleinen Geschäft, das einst Stifte und Bilderrahmen verkaufte, einen weltumspannenden Konzern gemacht.

Seit den 1970er Jahren lebt Kamprad, der laut dem Magazin "Bilanz" mit einem geschätzten Vermögen von bis zu 39 Milliarden Schweizer Franken (bis zu 31,5 Milliarden Euro) einer der reichsten Männer Europas ist, aus Steuergründen in der Schweiz.

Laut Medienberichten lebt er in Epalinges in der Nähe von Lausanne ganz einfach und fast geizig: Gerne wird etwa erzählt, dass Kamprad mit seinem alten Volvo zum Einkaufen in den Supermarkt fuhr und dort mit einer Treuekarte auch die Rabatte einsammelte.

Unternehmenssprecherin Thorell sagte, Kamprad werde sich als "Steuerzahler wie alle anderen" in Schweden niederlassen. Der Zeitung "Sydsvensken" sagte der Ikea-Gründer, er wolle wieder in Älmhult leben - dort wurde er geboren, und dort gründete er auch seine Firma.

Die Bürgermeisterin des Ortes, Elizabeth Peltola, sagte der schwedischen Zeitung "Expressen": "Das ist großartig und fühlt sich richtig an." Älmhult freue sich aber über jeden, der zuziehe - ob er nun viel oder wenig Geld habe.

Kamprad hatte erst Anfang Juni angekündigt, dass er künftig etwas kürzer treten und seinen Sitz im Aufsichtsrat der Unternehmenstochter Inter Ikea abgeben wird - die niederländische Gesellschaft ist Eigentümerin der Marke Ikea.

Das bedeute aber nicht, dass er aufhören werde zu arbeiten, betonte Kamprad damals. Er werde auch weiterhin Zeit in Ikea-Einrichtungshäusern und Ikea-Werken verbringen. Kamprad bleibt Mitglied im Aufsichtsrat der in Liechtenstein ansässigen Interogo Stiftung, der Eigentümerin von Inter Ikea.

(AFP/csr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort