Metall- und Elektroindustrie Das müssen Sie über die Tarifeinigung wissen

Köln/Frankfurt · Arbeitgeber und IG Metall haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die Mitarbeiter der Metall- und Elektroindustrie verdienen in Zukunft mehr Geld. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Einigung zusammengestellt.

 Knut Giesler (IG Metall, links) und Arndt Kirchhoff (Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen) haben sich auf eine Lohnerhöhung für Beschäftigte geeinigt.

Knut Giesler (IG Metall, links) und Arndt Kirchhoff (Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen) haben sich auf eine Lohnerhöhung für Beschäftigte geeinigt.

Foto: dpa, fg pzi

Die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie sollen mehr Geld bekommen. Insgesamt wurde eine Einigung über zusätzliche 4,8 Prozent erzielt. Ursprünglich hatte die IG Metall fünf Prozent mehr Geld gefordert. Die Arbeitgeber boten zunächst Entgelterhöhungen in zwei Stufen, die sich auf 2,1 Prozent summieren, plus einer Einmalzulage von 0,3 Prozent.

Die 3,8 Millionen Beschäftigten bekommen in zwei Stufen mehr Geld. Für die Monate April bis Juni gibt es eine Einmalzahlung von 150 Euro. Ab dem 1. Juli gibt es dann 2,8 Prozent mehr Geld und ab April 2017 nochmal weitere zwei Prozent oben drauf.

Der Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie wird die Unternehmen mit zusätzlichen Lohnkosten in Milliardenhöhe belasten. Am Ende der Laufzeit werde die jährliche Lohnsumme von derzeit 230 Milliarden Euro um weitere rund zehn Milliarden Euro gestiegen sein, erklärte Gesamtmetallpräsident Rainer Dulger am Freitag in Köln. "Einmal mehr mussten wir an die Grenze der Belastbarkeit der Unternehmen gehen. Für die Zukunft würde ich mir mehr Lohnzurückhaltung seitens der Gewerkschaft wünschen."

In NRW wird es Sonderregelungen für wirtschaftlich schwächere Unternehmen geben. Darüber sollen dann aber nicht Betriebsrat und Unternehmen, sondern die Gewerkschaft und der Arbeitgeberverband vor Ort verhandeln. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 21 Monaten. Diese Ausnahmeregelung ist ein großer Erfolg aus Sicht der Gewerkschaften: Sechs Jahre lang hat es nämlich keine ausgehandelten Differenzierungsklauseln für wirtschaftlich schwächere Betriebe gegeben.

In einer Nachtschicht. IG Metall und Arbeitgeber einigten sich in der Nacht auf Freitag auf den Deal. Insgesamt 14 Stunden soll der finale Verhandlungsmarathon gedauert haben. Die Einigung erfolgte in der fünften Tarifrunde und werde von allen Tarifbezirken in Deutschland übernommen, sagte Gesamtmetall-Sprecher Daniel Kölle.

(gol/lnw)
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