Verstaatlichter Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate verringert Verluste

München (RPO). Der verstaatlichte Staats- und Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) hat seine Verluste im zweiten Quartal 2010 weiter reduziert. Belastet von Gebühren für die staatlichen Milliardenhilfen, der Kreditrisikovorsorge und einem negativen Handelsergebnis betrug der Verlust vor Steuern 395 Millionen Euro. Im Vorjahr war ein Minus von 664 Millionen Euro angefallen. Das teilte die HRE am Freitag in München mit.

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Die operativen Erträge der HRE waren im zweiten Quartal nicht wie im Vorjahresquartal durch Sondereffekte begünstigt und sanken auf minus 66 Millionen Euro nach plus 348 Millionen Euro im Vorjahr. Auch das Nettozinsergebnis fiel mit 248 Millionen Euro schwächer aus als im Vorjahr mit 345 Millionen Euro. Damals hatten niedrige Geldmarktzinsen und die Nachfrage von US-Kunden zu hohen Zinsen das Ergebnis verbessert.

Während der Provisionsüberschuss mit minus 98 Millionen Euro annähernd stabil blieb, verbesserte sich die Kernkapitalquote des Instituts nach mehreren Geldspritzen des Bundes auf 8,4 Prozent. Der Verlust der ersten sechs Monate 2010 sei in dieser Quote jedoch noch nicht berücksichtigt, erläuterte die HRE.

Für das erste Halbjahr verbuchte der Konzern den Angaben zufolge einen Nettoverlust von 700 Millionen Euro nach minus 1,1 Milliarden Euro im Vorjahr.

Ihr bisherige Verlusterwartung für die kommenden Jahre wiederholte die HRE nicht. Ende dieses Jahres werde nach der geplanten Übertragung von nicht-strategischen Vermögenswerten und Risikopositionen auf die Abwicklungsbank FMS Wertmanagement eine Einschätzung für das Jahr 2011 vorgelegt, kündigte der Konzern bei Vorlage der Zwischenbilanz zum zweiten Quartal am Freitag in München an.

Bislang hatte die HRE die Rückkehr in die Gewinnzone nicht vor 2012 in Aussicht gestellt. Für das laufende Jahr sieht sich die HRE trotz der laufenden Aufspaltung in eine Kernbank und eine Abwicklungsbank noch im Minus.

(DDP/born)
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