"Hupe gegen die Hypo" Österreicher hupen aus Protest gegen Hypo Alpe Adria

Wien · Die Österreicher machen ihrem Ärger über Milliardenbelastungen durch die Krisenbank Hypo Alpe Adria auf ungewöhnliche Weise Luft: Eine Mitte Februar gegründete Facebook-Gruppe namens "Hupe gegen die Hypo" ruft Autofahrer dazu auf, laut zu hupen, wenn sie an der Hypo-Zentrale in Kärnten vorbeifahren.

 Der Hauptsitz der Hypo Alpe Adria Bank in Klagenfurt.

Der Hauptsitz der Hypo Alpe Adria Bank in Klagenfurt.

Foto: AP, AP

"Wir wollen das Debakel nicht zahlen und werden uns Gehör verschaffen", heißt es auf der Protestseite. Weil das Hupkonzert offenbar die Arbeit der 550 Mitarbeiter stört, bat Hypo-Chef Alexander Picker am Montag, den lärmenden Protest zu stoppen.

Er verstehe den Unmut über die Ereignisse, die zur Notverstaatlichung der ehemaligen BayernLB -Tochter geführt hätten und dem Steuerzahler nun Altlasten im Milliardenhöhe hinterließen, erklärte der Bankchef in einem Brief. Die Beschäftigten in der Hypo-Zentrale seien jedoch mit der Abarbeitung dieser Altlasten beschäftigt und hätten keine Schuld an dem Debakel. "Während vor ihren Büros 'Hupen gegen die Hypo' propagiert wird, wird drinnen mit großem Einsatz und Fachwissen 'Arbeiten gegen Altlasten' gelebt", erklärte Picker in dem Reuters vorliegenden Schreiben.

Österreich hatte das Institut 2009 verstaatlicht, weil die ehemalige Mutter BayernLB kein Geld mehr in die Bank stecken wollte. Die Hypo hatte sich mit ihrer Expansion auf dem Balkan verhoben. Seither hat die Alpenrepublik bereits 4,8 Milliarden Euro an Kapital und Garantien in die Bank gepumpt.

Nach Einschätzung von Picker könnten noch weitere bis zu vier Milliarden Euro folgen, bis Österreich die Bank auf Geheiß der EU-Wettbewerbshüter komplett abgewickelt hat.

(REU)
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